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Greenpeace-Aktivisten protestieren in Bonn für Artenschutz statt Agrarfabriken

Archivmeldung vom 01.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Agrarwüste in Deutschland: Alles dank "Agro-Landwirtschaft", was von Aggressiver Landwirtschaft kommt (Symbolbild)
Agrarwüste in Deutschland: Alles dank "Agro-Landwirtschaft", was von Aggressiver Landwirtschaft kommt (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

1. 6. 2018 - Gegen umweltschädliche Agrarsubventionen demonstrieren Greenpeace-Aktivisten und Landwirte der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) heute in Bonn. Während Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) im dortigen Landwirtschaftsministerium die Agrar-Reformvorschläge aus Brüssel vorstellt, schreddern die Aktivisten vor dem Gebäude symbolisch Geldscheine.

Sie kritisieren, dass Brüssel weiterhin industrielle Großbetriebe finanziell bevorzugen will. "Europas neue Landwirtschaftspolitik wird weiter Familienbetriebe zerstören und Industrieunternehmen reicher machen", sagt Martin Hofstetter, Agrarexperte von Greenpeace: "Steuergelder sollten ökologisch orientierte Höfe fördern, die Tieren bessere Haltung garantieren und gegen das Artensterben angehen." Greenpeace und die AbL fordern Klöckner auf, den deutschen Anteil der EU-Agrarzahlungen von jährlich sechs Milliarden Euro maßgeblich an Betriebe zu zahlen, die sich am notwendigen ökologischen Umbau der Landwirtschaft beteiligen.

Nach den Plänen von EU-Agrarkommissar Phil Hogan sollen Gelder weiterhin nach der Größe der landwirtschaftlichen Betriebsfläche ausgezahlt werden. Dieses System kommt nicht nur Großbetrieben mit wenigen Arbeitskräften zugute. Auch fachfremde Investoren profitieren von den Subventionen. So gehören beispielweise der Gründerfamilie des deutsch-niederländisch-südafrikanischen Möbelkonzerns Steinhoff rund 20.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen in Ostdeutschland. Steinhoff erhält für diese Flächen jährlich rund fünf Millionen Euro Agrar-Subventionen.

"Wir stecken mitten in einer tiefen ökologischen Krise"

"Seit Jahren liegen der Bundesregierung Berichte über die negativen Folgen außerlandwirtschaftlicher Investitionen vor: Die Bodenpreise steigen, der Umweltschutz leidet und dörfliche Strukturen werden zerstört", sagt Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL. "Viele Unternehmen sanieren sich mit Subventionen, die eigentlich in die landwirtschaftliche Erzeugung fließen sollten. Belohnt werden sollten stattdessen umwelt- und klimaschonende Leistungen der Bauern wie eine vielfältige Fruchtfolge, Erhalt von Grünland und Hecken und eine tiergerechte Haltung." Unter www.abl-ev.de/abl-punktesystem legt die AbL ein Konzept vor, wie Agrarsubventionen Umwelt- und Tierschutz honorieren können.

Unter dem Titel "Der stumme Frühling" haben Wissenschaftler vergangene Woche erneut aufgezeigt, wie eine industrielle chemieintensive Landwirtschaft das Artensterben beschleunigt. "Wir stecken mitten in einer tiefen ökologischen Krise: Bienen und Insekten, Vögel und Schmetterlinge verschwinden, unser Trinkwasser wird durch Gülleüberdüngung aus der Intensivtierhaltung bedroht. Ministerin Klöckner kann nicht einfach weitermachen wie bisher", so Hofstetter.

Quelle: Greenpeace e.V. (ots)

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