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NABU: Neue Rote Liste bedrohter Vögel

Archivmeldung vom 19.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zu Beginn der 9. Vertragsstaatenkonferenz über die biologische Vielfalt haben der weltweite Dachverband des NABU, BirdLife International, und die Internationale Naturschutzunion IUCN heute in Bonn ihre neue Rote Liste der bedrohten Vogelarten der Welt vorgestellt.

BirdLife International hat diese Liste als weltweit führende Organisation für die Erfassung und den Schutz von Vogelarten im Auftrag der IUCN erstellt. An der Erstellung der Roten Liste waren Tausende von Wissenschaftlern weltweit beteiligt.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: "Das Werk ist ein alarmierendes Signal für den fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt. Die Liste belegt darüber hinaus erstmalig, dass sich der Klimawandel negativ auf die Vogelbestände auswirkt, insbesondere durch lange Dürreperioden, die Ausbreitung der Wüsten und extreme Wettersituationen."  Danach gelten 1.226 Arten und damit über zwölf Prozent der weltweit etwa 10.000 Vogelarten als hochgradig bedroht. Acht Arten, darunter der Tristan-Albatros (Diomedea dabbenena), der Löffelstrandläufer (Eurynorhynchus pygmeus) und die Floreana-Spottdrossel (Nesomimus trifasciatus) mussten im Gegensatz zur letzten Roten Liste zusätzlich als vom Aussterben bedroht eingestuft werden. Zudem stiegen 24 Arten in eine höhere Gefährdungskategorie auf, darunter der in Europa vorkommende Große Brachvogel (Numenius arquata) und die in Spanien, Frankreich und Italien lebende Provencegrasmücke (Sylvia undata).

 Der NABU verweist darauf, dass auch in Deutschland immer noch mehr als 40 Prozent aller Vogelarten auf der Roten Liste stehen. Die Hauptursachen des Artensterbens in Europa und Deutschland sind die Intensivierung der Landwirtschaft und der wachsende Flächenverbrauch seit Mitte des 20. Jahrhunderts. "Wenn wir das Steuer nicht herumreißen, wird es uns nicht gelingen, den Artenverlust aufzuhalten", so Tschimpke. Deutschland habe zum Beispiel eine weltweite Verantwortung für den Rotmilan, da sechzig Prozent seiner Weltpopulation hier brüten. 2001 hatten die Staats- und Regierungschefs der EU beschlossen, das weitere Artensterben bis zum Jahr 2010 zu stoppen.

Vor allem das Netz von Schutzgebieten für Lebensräume und Arten müsse verbessert werden. Nach einer wissenschaftlichen Studie, die jüngst in der renommierten Zeitschrift "Science" erschienen ist, haben sich die Populationen der Vogelarten in den Natura 2000-Gebieten erholt, während die Bedrohung der Arten der Agrarlandschaft zugenommen hat.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de und www.birdlife.org/action/campaigns/species_champions/index.html

Quelle: NABU

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