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Leuchtender Protest für den Ausstieg aus Gorleben

Archivmeldung vom 04.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Allerorten im Wendland: Zeichen des Castor-Protests Copyright: © Bente Stachowske / Greenpeace
Allerorten im Wendland: Zeichen des Castor-Protests Copyright: © Bente Stachowske / Greenpeace

Greenpeace-Aktivisten protestieren morgen in 46 Städten gegen den vom niedersächsischen Umweltministerium beschlossenen Castortransport mit hochradioaktivem Atommüll nach Gorleben. Der Protest findet unter anderem in Hamburg, Köln und Tübingen statt. Bei Einbruch der Dämmerung (ab ca. 16.00 Uhr) bringen die Aktivisten in jeder Stadt auf unterschiedliche Art und Weise ein "X" zum Leuchten. Vor dem Dom in Köln wird zum Beispiel ein "X" in den Himmel projiziert. Mit diesem Symbol der Castor-Gegner fordern sie den Ausstieg aus dem geplanten Atommüll-Endlager in Gorleben.

Die Greenpeace-Aktivisten informieren zudem über die am 26. November geplante Großdemonstration im Wendland und geben Auskunft zu Anlaufstellen für Übernachtung und Verpflegung. Die Anlieferung von weiteren elf Castoren aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague in das niedersächsische Gorleben ist für das erste Adventswochenende angekündigt.

Der Castor darf nicht rollen: Strahlung am Zwischenlager Gorleben zu hoch

"Dieser Castortransport darf nicht nach Gorleben rollen", sagt Tobias Riedl, Atomexperte bei Greenpeace. "Der Strahlengrenzwert am Zwischenlager Gorleben wird in diesem Jahr überschritten. Die niedersächsische Landesregierung setzt sich hier über Recht und Gesetz hinweg". Greenpeace hat vergangene Woche nachgewiesen, dass das zuständige niedersächsische Umweltministerium erhebliche Fehler bei der Berechnung der Strahlengrenzwerte gemacht hat. Eine Analyse der unabhängigen Umweltschutzorganisation ergab für das Jahr 2011 eine Strahlung oberhalb des Grenzwertes von 0,3 Millisievert pro Jahr. Dies hätte zu einem Einlagerungsstopp für weiteren hochradioaktiven Atommüll führen müssen. Das Ministerium ignorierte allerdings diese Berechnungen und gab bekannt, dass der nächste Castortransport rollen dürfe. Bislang werden bereits 97 Castoren aus der französischen Wiederaufarbeitung im Gorlebener Zwischenlager verwahrt, da in Deutschland kein Endlager für hochradioaktiven Müll existiert.

Mit jedem weiteren Castor wird Gorlebener Salzstock als Endlagerstandort zementiert

Wenige Meter vom Zwischenlager entfernt baut die Bundesregierung an einem ihrer Meinung nach möglichen Endlager im Salzstock Gorleben. "Mit jedem Castortransport wird der Salzstock Gorleben als Endlagerstandort zementiert. Das dürfen wir nicht zulassen", so Riedl. Gorleben ist aus geologischen Gründen als Endlager ungeeignet. Für den Salzstock gab es nie ein wissenschaftliches Auswahlverfahren. Unter dem Salzstock liegt das größte Erdgasvorkommen Deutschlands, darin gibt es bereits Laugenvorkommen. Ein sicherer Einschluss radioaktiver Stoffe kann nicht gewährleistet werden. Trotzdem halten Atomindustrie und Politik an diesem Standort fest.

Am 24. November soll nun der Transport von elf Castorbehältern aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins niedersächsische Wendland starten. Jeder Castor beinhaltet ein Vielfaches dessen, was an Radioaktivität bei dem Super-GAU in Fukushima in die Umwelt gelangt ist. Ab 2014 sollen außerdem weitere Transporte aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield (England) folgen.

Quelle: Greenpeace e.V. (ots)

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