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Tod der Eisbärenbabys im Tiergarten Nürnberg: Unverantwortliches Verhalten der Betreuer

Archivmeldung vom 07.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Offenbar sind zwei der im Tiergarten Nürnberg geborenen Eisbärenbabys tot. Noch ist unklar, ob die Tiere von der Mutter getötet und gefressen wurden oder noch tot in der Höhle liegen.

Unklar ist auch die Lage in der anderen Höhle, in der ebenfalls Eisbärennachwuchs vermutet wird. Der Deutsche Tierschutzbund übt gemeinsam mit seinem Landesverband Bayern scharfe Kritik an dem unverantwortlichen Verhalten der Tiergarten-Leitung, die augenscheinlich mit Duldung des Oberbürgermeisters, den Tod der Tiere - wie schon angekündigt - billigend in Kauf genommen haben. Die Fürsorgepflicht hätte es erfordert, dass sich die wissenschaftliche Leitung um das Wohl des Tiernachwuchses kümmert. Stattdessen hat man allen Aufforderungen zum Trotz einfach abgewartet.

Eisbärenhaltung und -nachzucht ist im Grundsatz in Zoogefangenschaft unverantwortlich. Wer aber wie der Tiergarten Nürnberg diesen aus Tierschutzsicht falschen Weg eingeschlagen hat, ist auch für das Wohl der Tiere verantwortlich. Auch wenn der Tiergarten gerne den Begriff Zoo vermeidet, eines aber bleibt: Es ist eine Gefangenschaftshaltung, die eben nicht mit der Haltung und den Verhaltensweisen in der Natur vergleichbar ist.

"Eisbären gehören prinzipiell in keinen Zoo, da sie dort nicht artgerecht gehalten werden können. Klar muss aber auch sein, dass Zoos die Verantwortung für das Leben aller ihr anvertrauten Tiere haben. Daher wäre es die ethisch verpflichtende Aufgabe der Verantwortlichen gewesen, den Eisbärenbabys eine Chance auf Leben zu geben. Das viel zu späte Eingreifen mit dem Argument zu entschuldigen, so sei eben die Natur, ist zynisch und unangemessen", erklärt Thomas Schröder, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn. "Das Leid der Jungbären hätte verhindert werden können, wenn das Haltungsmanagement und die wissenschaftlichen Grundvoraussetzungen im Tierpark funktioniert hätten. Es gilt nun aber auch, eilig die Lage in der anderen Höhle zu klären", mahnt Schröder.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert gemeinsam mit seinem Landesverband Bayern, den aktuellen Fall zum Anlass zu nehmen, die Eisbärenhaltung im Zoo insgesamt kritisch zu hinterfragen. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes muss die Haltung von Eisbären in Zoos schnellstmöglich auslaufen.

Eisbären haben in der freien Wildbahn einen Aktionsradius im Kilometerbereich, während die vorgegebenen Käfiggrößen im Zoo bei wenigen Quadratmetern liegen. Selbst die größten Außengehege in Zoos seien im Vergleich zur Wildnis nur winzige Gefängnisse, die den natürlichen Bewegungsdrang der Tiere extrem einschränke. Die Tiere leiden oftmals unter Langeweile, Haltungsrestriktionen und entwickeln nicht selten Verhaltensstörungen, so genannte Stereotypien.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.

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