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NABU warnt: Eingeschleppte Raupe gefährdet Weltnaturerbegebiet Westkaukasus

Archivmeldung vom 27.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nach Befall durch Buchsbaumzünsler abgestorbener Buchsbaumbusch, Mai 2012, Markgräflerland
Nach Befall durch Buchsbaumzünsler abgestorbener Buchsbaumbusch, Mai 2012, Markgräflerland

Foto: Hungchaka
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach den olympischen Winterspielen in Sotschi sieht sich das UNESCO-Weltnaturerbegebiet Kaukasus mit einer neuen Bedrohung konfrontiert: NABU-Mitarbeiter stellten in den Wäldern einen dramatischen Befall durch den Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) fest. "Die Schmetterlingsraupen sind Neophyten und entlauben die Buchsbäume innerhalb kürzester Zeit. Im gesamten Kaukasus drohen ganze Naturkomplexe mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna zu verschwinden", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Der NABU vermutet, dass das Auftreten des Schmetterlings auf die Vorbereitungen zu den olympischen Winterspielen in Sotschi zurückzuführen ist und fordert nun die Schaffung von Reservaten für den Erhalt von Buchsbaumwäldern im Kaukasus.

Raupe des Buchsbaumzünslers
Raupe des Buchsbaumzünslers

Foto: Didier Descouens
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Buchsbaumzünsler
Buchsbaumzünsler

Foto: HubiB
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

NABU-Mitarbeiter, die das Ausmaß des Befalls während des Waldmonitorings feststellten, nehmen an, dass zur Begrünung der Anlagen befallene Pflanzen aus Italien eingeführt wurden. Seit 2013 sei insbesondere der Südhang des Welterbegebietes an der Schwarzmeerküste, seit wenigen Monaten jedoch auch zunehmend der Nordhang massiv von den Raupen befallen. "Die Wälder auf dem Südhang des Großen Kaukasus wurden bereits auf über 100 Kilometer stark beschädigt, auf den Buchsbäumen ist mitunter kein einziges Blatt mehr verblieben", sagte Vitalij Kovalev, Leiter des NABU-Kaukasusprogramms. "Mittlerweile ist die herausragende Artenvielfalt des Gebietes gefährdet, da sich der starke Befall im Weltnaturerbegebiet auch auf Naturwälder und eiszeitlichen Relikte ausbreitet", so Kovalev weiter. Die russischen Behörden und Fachleute sind von der beispiellos schnellen Verbreitung überrascht und benötigen daher dringend internationale Unterstützung bei der Bekämpfung des eingeschleppten Schädlings.

Das Welterbegebiet Westkaukasus ist ein Naturraum mit einer Fläche von etwa 300.000 Hektar und in seiner Ursprünglichkeit und Einzigartigkeit von unschätzbarem Wert. Es ist der einzige, weitestgehend unbeeinflusst gebliebene Hochgebirgskomplex dieser Größe in Europa und Westasien. Der NABU setzt sich seit Anfang der 1990er Jahre für Mensch und Natur im Nordwestkaukasus ein. Den Erhalt des global bedeutsamen Naturerbes im Westkaukasus sieht der Verband als eine große Herausforderung und internationale Verpflichtung.

Hintergrund zum Buchsbaumzünsler:

Der aus dem östlichen Asien stammende Kleinschmetterling wurde Anfang des 21. Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeschleppt und hat sich seitdem in rund 20 europäischen Staaten ausgebreitet. In Deutschland wurde er erstmals im Jahre 2006 nachgewiesen und wurde zu einer regelrechten Plage in zahlreichen Gärten.

Quelle: NABU (ots)

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