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Färöer-Inseln töten weiter Grindwale

Archivmeldung vom 22.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Grindwal Bild: Mario Müller / de.wikipedia.org
Grindwal Bild: Mario Müller / de.wikipedia.org

Direkt vor unserer europäischen Haustür wurden im Jahr 2017 auf den Färöer-Inseln, die nördlich von Großbritannien zwischen Norwegen und Island direkt am Golfstrom liegen, 1.691 Meeressäuger an öffentlichen Strandabschnitten getötet. Vom 22.5. bis 21.8.2018 wurden erneut 607 Meeressäuger getötet. Die Färinger verfügen aufgrund ihrer positiven Arbeitsmarktlage und erheblicher Exporte von Fischereiprodukten über einen hohen Lebensstandard und ein gut etabliertes Sozialsystem.

Die Färinger selbst berufen sich auf alte Traditionen und den kostenlosen Nahrungserwerb. Sie empfinden die weltweite Kritik an ihrer Waljagd als kulturellen Imperialismus. Die Regierung des teilautonomen Inselstaates, der noch zu Dänemark gehört aber nicht zur EU, fügt sich dem Volkeswillen und die jeweiligen Parteien haben Sorge um Wählerstimmen, falls sie ein Walfangverbot erlassen würden, obwohl die färöische Gesundheitsbehörde gegenüber der Regierung selbst vor dem Verzehr des mit Quecksilber, PCB's und DDE-Giften verseuchten Walfleischs warnt. Deutsche Lebensmittelketten verkaufen ebenso das offenbar verseuchte Lachsfleisch von den Färöer-Inseln.

Für das Jahr 2018 ist durch die Färöer-Inseln geplant, die völlige Unabhängigkeit von Dänemark zu realisieren, das derzeit noch die Hoheit über Bereiche von Justiz, Verteidigung, Außenpolitik und der Währung hat. Der Handel mit den Ländern der EU wird vom dänischen Außenministerium abgewickelt. Dänemark hat sich im CMS-Übereinkommen (Bonner Konvention) gegen ein Walfangverbot auf den Färöer-Inseln ausgesprochen.

Der Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF), Jürgen Ortmüller, bemüht sich seit dem Jahr 2000 vor Ort auf der Inselgruppe und durch international veröffentliche Dokumentationen das Abschlachten der Grindwale und anderer Delfinarten auf den Färöer-Inseln zu stoppen.

Immerhin hat das WDSF fünf große deutsche Kreuzfahrtunternehmen dazu gebracht, dass sie die Färöer-Inseln aus Tierschutzgründen nicht mehr anlaufen. Das Auswärtige Amt vermeldet, dass bei Personen, die bei einer Grindwaljagd eingreifen und sich nicht an die Anweisungen der färöischen Behörden halten, weiterhin mit Geld- und Haftstrafen gerechnet werden müsse.

In einer wissenschaftlichen Studie der IUCN-SSC (Cetacean Specialist Group) aus dem Jahr 2016 wurden in den europäischen Atlantikgewässern lediglich rund 26.000 Grindwale (Pilotwale) und etwa 16.000 Weissseitendelfine ermittelt, die jeweils auf den Färöer-Inseln bejagt werden. Es ist nach dieser Studie davon auszugehen, dass die Grindwal- bzw. Weissseitendelfin-Bestände im Bereich der Färöer-Inseln keinesfalls höher sind.

Im Jahr 2014 fanden nur noch 48 der Meeressäuger bei den barbarischen Abschlachtungen ihren Tod, nachdem Helfer von ProWal mit Unterstützung des WDSF mehr als 100 akkustische Vergrämergeräte (Pinger) zur Abschreckung der Grindwale in verschiedenen Meeresbereichen platziert hatten. Leider fand die Aktion nur 2014 statt, weil danach keine weiteren Spenden dafür eingingen.

Quelle: Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) (ots)

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