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"Report Mainz": Zweifel an Aussagen der Mäster

Archivmeldung vom 12.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dicht an dicht stehen die Puten in den wegen Tierquälerei beschuldigten Ställen. Bild: PETA
Dicht an dicht stehen die Puten in den wegen Tierquälerei beschuldigten Ställen. Bild: PETA

In der Affäre um Tierquälerei-Vorwürfe gegen Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen ergeben sich durch eindeutige Filmsequenzen erhebliche Zweifel an den eidesstattlichen Versicherungen der Landwirte. Darin hatten sie beteuert, dass Filmaufnahmen von toten und schwer verletzten Tieren, die das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" am Montag (9.8.2010) ausgestrahlt hatte, nicht aus ihren Ställen stammten.

Beide Betriebe gehören zur Putenerzeugergemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern, die in enger wirtschaftlicher Beziehung zur Mastputenbrüterei Ahlhorn, dem Betrieb der Familie Grotelüschen, stehen. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hatte die beiden eidesstattlichen Versicherungen gestern vorgelegt und Zweifel an der Authentizität der Aufnahmen geäußert.

Die von Peta vorgelegten Filmsequenzen zeigen einen eindeutigen bildlichen Zusammenhang zwischen identifizierbaren Außendetails des Betriebs Voss & Stolle und verletzten Tieren in der Halle. Es handelt sich um ungeschnittene Filmsequenzen. Stefan Bröckling, der Kameramann von Peta, dessen eidesstattliche Versicherung "Report Mainz" vorliegt, hat diese Aufnahmen selbst gedreht.

Der Bruder von Gudrun Voss, der nach eigener Aussage in dem Stall gelegentlich mitarbeitet, erklärte gegenüber einem Reporter von "Report Mainz" zu den Bildern toter und verletzter Tiere wörtlich: "Dass sich Tiere gegenseitig anhacken und tot machen, das passiert." So etwas gehöre zu einem Mastbetrieb einfach dazu. Weiter wörtlich: "Das machen die Puten nun mal gegenseitig so. Wenn die einen Schwächeren haben, dann toben die anderen darauf los. Da können sie nichts machen." Außerdem liegen dem ARD-Politikmagazin weitere Aufnahmen vor, die einen bildlichen Zusammenhang zwischen identifizierbaren Details des Betriebs Knops von außen und verletzten Tieren im Inneren ergeben. Der Kameramann zeigt im Stall auch einen Zeitungsauschnitt von Anfang Juli 2010. Die Landwirte hatten in der eidesstattlichen Versicherung lediglich ausgeschlossen, dass die Aufnahmen aus dem April stammen könnten.

Das Kreisveterinäramt Nordvorpommern teilte zudem mit, dass Veterinäre in dem Stall der Firma Knops durchaus Mängel festgestellt hatten. Wörtlich heißt es: "Die Verteilung der ein- und umgestallten Tiere auf die Ställe kann bei weiterer Einhaltung der bundeseinheitlichen Eckwerte zur Haltung von Mastputen in Bezug auf die Besatzdichte optimiert werden. In einigen Ställen waren die Fressplatzbreite und die Tränkplatzbreite nicht der aktuellen Besatzdichte angepasst." Eine zu hohe Besatzdichte deutet darauf hin, dass die Tiere zu eng im Stall zusammengestanden haben. Durch das Veterinäramt wurde mittels Ordnungsverfügung die Beseitigung der Mängel angeordnet. Knops dagegen hatte in der eidesstattlichen Versicherung erklärt, ihm seien von Amtsveterinären keinerlei Auffälligkeiten mitgeteilt worden.

Schließlich zitiert die Hannoversche Allgemeine den Landwirt heute wie folgt: "Wie Volker Knops, Inhaber des Mastbetriebs erklärte, hat sich Bröckling nachts illegal Zugang zu den Ställen verschafft. Dies sei allerdings ein Kinderspiel gewesen, da die Türen der Ställe wegen der Hitze offengestanden hätten."

Quelle: SWR - Das Erste

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