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Schimpanse Bosko: Opfer des libyschen Bürgerkriegs

Archivmeldung vom 29.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schimpanse Bosko Bild: VIER PFOTEN
Schimpanse Bosko Bild: VIER PFOTEN

Das Noteinsatz-Team der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN war auf das Schlimmste gefasst, als es gestern zum zweiten Mal im Zoo von Tripolis eintraf. Während der 48-stündigen Anreise passierte das Team über 30 Checkpoints. Die engagierten Helfer aus Europa und Südafrika wurden in Tripolis nicht nur von den Zoomitarbeitern, sondern auch von den herzzerreißenden Schreien der Zootiere begrüßt. Die Tiere litten aufgrund des Bürgerkrieges monatelang unter Futtermangel und fehlender medizinischer Versorgung. Das Noteinsatz-Team von VIER PFOTEN hat jetzt die dringend benötigte Versorgung sicher gestellt. Futter und Medikamente wurden von tierlieben Menschen aus der ganzen Welt gespendet. Um die Tiere langfristig zu versorgen, ist weitere Hilfe nötig.

Während das VIER PFOTEN-Team die Hilfsgüter von den Wagen lud, hörten sie Schreie aus einem nahe gelegenen Gehege. Sie fanden Bosko, einen verzweifelten Schimpansen. „Ich habe Bosko und zwei weitere, weibliche Schimpansen im Gehege beobachtet. Die Weibchen stammen aus einem deutschen Zoo“, sagt Dr. Amir Khalil von VIER PFOTEN, Leiter des Noteinsatz-Teams. „Bosko sieht sehr traurig aus, er ist manchmal nervös und gereizt.“ Laut Tierpflegern lebt Bosko seit November 1993 in Tripolis. Der Schimpanse wurde dem Zoo im Alter von zweieinhalb Jahren vom Präsidenten von Zaire geschenkt. Bosko wurde schnell zum Liebling von Tierpflegern und Zoobesuchern. Oft musste er außerhalb des Zoos Kunststücke aufführen, zum Beispiel Zigarettenrauchen, Kaffeetrinken und Fahrradfahren.

Der Zoo Tripolis grenzt an Gaddafis Festung an und wurde in den letzten Monaten von Kanonen und Minenwerfern bombardiert. Boskos Verhalten veränderte sich durch das Kriegsgeschehen und die Vernachlässigung: Das lebhafte, soziale Tier wurde traurig und zurückgezogen. Dr. Khalil: „Wie so viele Tiere auf der ganzen Welt, ist Bosko jetzt ein Kriegsgefangener, obwohl er nie ein Verbrechen begangen hat.“ VIER PFOTEN wird weiterhin die benötigten Medikamente und Futtermittel sowie die veterinärmedizinische Versorgung sicherstellen, damit der Zoo Tripolis sich um seine traumatisierten Tiere kümmern kann. Außerdem unterstützt die Tierschutzorganisation den Zoo dabei, zerstörte Anlagen wieder aufzubauen. Um die Lebensqualität der Schimpansen zu erhöhen, hat VIER PFOTEN Pläne zur Anreicherung der Gehege und der Speisepläne der Affen entwickelt.

„Wildtiere sind nicht dazu da, uns zu unterhalten“, kommentiert Dr. Khalil entschlossen. „Ich sehe, wie die Tiere in diesen grauenhaften Zuständen leiden. Sie sehnen sich nach Freiheit!“

Quelle: VIER PFOTEN

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