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"Frontal 21": Viel zu hohe Nitratwerte in Deutschland

Archivmeldung vom 01.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: wrw / pixelio.de
Bild: wrw / pixelio.de

Die EU-Kommission befürchtet, dass in Deutschland die europaweit vorgeschriebenen Grenzwerte für Nitrat und Stickstoffoxide überschritten werden. Nach Recherchen des ZDF-Magazins "Frontal 21" (Sendung am 1. Februar 2011, 21.00 Uhr) droht Deutschland deshalb ein EU-Vertragsverletzungsverfahren. "Frontal 21" berichtet über die Folgen der Industrialisierung der Landwirtschaft und wie die Bundesregierung diese Entwicklung befördert.

Die EU-Kommission teilte auf ZDF-Anfrage mit, deutsche Behörden hätten zwar Maßnahmen zur Minderung der Nitrat-Emissionen angekündigt, jedoch sei die Einhaltung des Höchstwertes nicht zu erwarten. Es könne "immer noch eine Überschreitung um sechs Prozent bleiben", heißt es in dem Brief. Auch die Höchstwerte für Stickstoffoxide und flüchtige organische Verbindungen könnten überschritten werden. Die Richtlinie 2001/81/EG legt nationale jährliche Emissionshöchstwerte für bestimmte Luftschadstoffe, einschließlich Nitrate, fest. Der Höchstwert, der von Deutschland Ende 2010 einzuhalten war, beträgt.

550 000 Tonnen. Die EU-Kommission kündigt an, sie werde "alle notwendigen Schritte, einschließlich der Einleitung von Vertragsverletzungsverfahren, unternehmen, um die Situation zu bereinigen", heißt es in dem Schreiben aus Brüssel.

Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, sagte dem ZDF, die Reduktion der Stickstoffeinträge komme in Deutschland zu langsam voran: "Das ist das Umweltproblem, was bislang noch nicht zufriedenstellend gelöst worden ist. Da spielt die Landwirtschaft die zentrale Rolle", sagte Flasbarth. In einer aktuellen Studie stellt das Bundesumweltamt fest, dass "26,5 Prozent aller Grundwasserkörper allein aufgrund von Nitratbelastung in einem schlechten Zustand" seien.

Ein Grund für die Überdüngung ist, dass in der Landwirtschaft immer mehr Tiere auf immer weniger Fläche gehalten werden. Durch die Massentierhaltung kommt auch immer mehr Gülle auf die Felder. Flasbarth kritisiert gegenüber "Frontal 21": "Wenn wir die Tierbestände nicht wieder in ein vernünftiges Verhältnis zu der zur Verfügung stehenden Fläche bringen, dann wird es ganz schwierig, die Stickstoffproblematik zu lösen."

Quelle: ZDF

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