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Wenn Frösche nicht mehr flirten

Archivmeldung vom 22.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Südafrikansicher Krallenfrosch Xenopus laevis
Quelle: Foto: IGB (idw)
Südafrikansicher Krallenfrosch Xenopus laevis Quelle: Foto: IGB (idw)

Hormone in Gewässern beeinträchtigen Frösche nicht nur körperlich - auch ihr Sexualverhalten ändert sich. Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei haben damit eine neue Erklärung für das weltweite Schrumpfen von Amphibienpopulationen gefunden. Außerdem könnte die Erkenntnis der Forscher auch die Basis für einen neuartigen Test zum Nachweis von hormonell wirksamen Substanzen sein, da die Frösche schon bei ganz geringen Hormonkonzentrationen die „Lust verlieren“.

Wenn der Südafrikanische Krallenfrosch Xenopus laevis auf Brautschau geht, stößt er Balzlaute mit einem ganz charakteristischen Klicken aus und lockt so die Weibchen an. Prof. Werner Kloas und seine Doktorandin Frauke Hoffmann stellten fest, dass der Hauptwirkstoff der Anti-Babypille, das Östrogen Ethinylestradiol, das Balzverhalten der Frösche beeinflusst.

Frauke Hoffmann nahm mit Unterwassermikrofonen die Rufe der Frösche auf. Sie fand heraus, dass die Substanz 17α-Ethinylestradiol (EE2) in Konzentrationen wie sie auch in Gewässern vorkommen, innerhalb von zwei Tagen zu weniger Balzrufen führte und dass das Klicken aus den Rufen der Froschmänner verschwand. Von solch lahmen Flirtversuchen fühlten sich die Froschdamen nicht mehr angesprochen und verweigerten schlichtweg die Paarung. Den Effekt konnte Hoffmann in unterschiedlicher Ausprägung bei fünf verschiedenen Konzentrationen feststellen.

Die in PLoS ONE veröffentlichte Studie ist der erste Nachweis der Wirkung von umweltrelevanten östrogenen Stoffen auf das Verhalten von Amphibien. Sind die Tiere den Hormonen nicht mehr ausgesetzt, sind sie nach rund 6 Wochen in sexueller Hinsicht wieder ganz die Alten. „Mit diesem Verhaltenstest lassen sich deshalb sehr einfach und sensibel Rückschlüsse auf die hormonelle Belastung der Gewässer ziehen, ohne dass wir die Tieren töten müssen“, so Werner Kloas. Für den Forscher hat der Test das Potenzial herkömmliche mehrwöchige Standardtests, wie sie etwa mit Fischen durchgeführt werden, zu ersetzen.

Quelle: Forschungsverbund Berlin e.V. (idw)

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