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Naturschutzbehörde bewertet Überwachung von Gen-Mais als unzureichend

Archivmeldung vom 17.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) hat trotz erheblicher Kritik einer Fachbehörde an einem Überwachungsplan der Firma Monsanto erlaubt, dass der genmanipulierte Mais MON810 im nächsten Jahr wieder angebaut werden darf. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hatte in einer internen Stellungnahme, die Greenpeace vorliegt, zuvor erklärt, der Überwachungsplan für den Gen-Mais sei unzureichend. Greenpeace fordert, den Anbau zu untersagen.

"Seehofer hat die Einwände der Fachbehörde schlicht ignoriert und handelt völlig widersprüchlich", sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Noch im April schränkt er den Anbau von Gen-Mais ein, jetzt akzeptiert er einen lächerlichen Überwachungsplan und genehmigt den Anbau. Er muss sich entscheiden, ob er die Interessen der Verbraucher und der Umwelt oder die der Gentechnik-Firmen vertreten will."

Minister Seehofer hatte den Anbau von Gen-Mais im April diesen Jahres wegen der möglichen Gefahren für die Umwelt eingeschränkt. Den weiteren Anbau hat er von einem umfassenden Überwachungsplan abhängig gemacht, der mögliche Gefahren des Gen-Maises für die Umwelt erfassen soll. Insgesamt neun Prüfpunkte sollte Monsanto laut Anordnung berücksichtigen. Das BfN, das an der Risikobewertung von Gen-Pflanzen beteiligt ist, bemängelt in seiner Stellungnahme, dass fünf dieser Prüfpunkte überhaupt nicht berücksichtigt wurden und zwei nur zum Teil.

Das BfN kritisiert insbesondere, dass es keine gezielte Überwachung des ausgesäten Gen-Maises gibt. So ist keine fallspezifische Beobachtung der Auswirkungen auf Schmetterlinge,   Wasserlebewesen und des Verbleibs des vom Mais produzierten Gifts in die Umwelt vorgesehen. Eine Überwachung ist aber erforderlich, da Studien die schädliche Wirkung des Gen-Maises auf bestimmte Lebewesen belegen und mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt daher nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden können.

Desweiteren bemängelt das BfN, dass Landwirte, die Gen-Mais anbauen, von Monsanto überwiegend nach ackerbaulichen Aspekten wie dem Wachstum der Pflanzen befragt werden. Auswirkungen auf die Umwelt können so kaum erfasst werden. Zudem will Monsanto bereits vorhandene Daten sammeln und auswerten, die in einigen Fällen gar keinen Bezug zum Anbau von Gen-Mais haben.

Quelle: Greenpeace e.V.

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