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Wasserknappheit – künftig ein Problem in Deutschland?

Archivmeldung vom 21.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wasser ist ein knappes und kostbares Gut. Weltweit werden die Gebiete, in denen Wasser Mangelware ist, künftig zunehmen. „Nicht nur zu wenig Wasser, sondern auch dessen schlechte Qualität können dazu führen, dass global nicht ausreichend Trinkwasser zur Verfügung steht“, sagt Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes in Dessau.

Doch auch in Deutschland könnte künftig in manchen Regionen Wasserknappheit herrschen. Es gilt daher, rechtzeitig Anpassungsstrategien zu entwickeln, um den möglichen, klimabedingten Wasserdefiziten zu begegnen. Die Vereinten Nationen stellen den jährlich am 22. März ausgerufenen internationalen Tag des Wassers in diesem Jahr unter die Überschrift „Coping with Water Scarcity“ - zu Deutsch: „Zeit zum Handeln – Wasserknappheit und Dürre“. Der Tag richtet die Aufmerksamkeit auf weltweit 1,2 Milliarden Menschen, die nicht ausreichend über sauberes Trinkwasser verfügen. Dabei definieren die Vereinten Nationen nur 20 bis 50 Liter Trinkwasser täglich als ausreichend. Zum Vergleich: In Deutschland nutzt jeder Einwohner pro Tag 126 Liter, in den USA mehr als 300 Liter. Künftig steigt weltweit die Zahl der Regionen, die vom Wassermangel bedroht sind. Gründe liefert - neben dem Bevölkerungsanstieg - auch der Klimawandel, in dessen Folge sich die Niederschläge weltweit ändern.
Doch wie sieht die Situation in Deutschland aus? Berechnungen des Umweltbundesamtes zeigen, dass sich die Niederschläge bis zum Ende des 21. Jahrhunderts voraussichtlich innerhalb der Jahreszeiten sowie regional verschieben. Im heute schon trockenen Osten Deutschlands, könnten die Sommerniederschläge weiter abnehmen. Es gäbe mehr Perioden sommerlicher Trockenheit, die länger anhielten. Eine mögliche Folge: sehr niedrige Wasserstände der Flüsse. Die Schiffe könnten weniger laden und müssten möglicherweise Transporte einstellen. Flusswasser, das der Kühlung der Kraftwerke dient, stünde nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung. Leistungseinschränkungen bis zur Abschaltung der Kraftwerke könnten folgen. Darüber hinaus sind zu hohe Wassertemperaturen für Fische und andere Flussbewohner tödlich. Nicht zuletzt wäre die Trinkwassergewinnung wegen häufiger Niedrigwasserstände und fallender Grundwasserspiegel beeinträchtigt.

Europäische Wissenschaftler stellten im Februar 2007 in Berlin auf der Konferenz „Wasser und Klima“ einhellig fest: Der Wissenstand ist heute – trotz verbleibender Unsicherheiten – ausreichend, um mit der Anpassung in der Wasserwirtschaft zu beginnen. Wesentlich ist dabei, dass alle wasserrelevanten Sektoren - also die Landwirtschaft, die Schifffahrt, die Energiewirtschaft und der Tourismus - die Anpassung mitvollziehen. Dies ließe sich mit Innovationen in den einzelnen Sektoren, die zu einer Entlastung der Wasserressourcen beitragen, erreichen.

Das UBA unterstützt den Prozess der Anpassung in Deutschland mit begleitenden Forschungsvorhaben sowie mit dem - im Oktober 2006 gegründeten - Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass): http://osiris.uba.de/gisudienste/Kompass/

Darüber hinaus informiert das UBA Bürgerinnen und Bürger über konkrete Handlungsmöglichkeiten, zum Beispiel in der Broschüre zum Regenwasser: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2973.pdf

Weitere Informationen zur Konferenz im Februar 2007 in Berlin („Climate Change and the European Water Dimension“) finden Sie unter http://www.climate-water-adaptation-berlin2007.org/

Quelle: Pressemitteilung  UBA

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