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„Er wächst überall“: Dieser Wunder-Weizen soll Russland Öl ersetzen

Archivmeldung vom 02.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michaela Schöllhorn / pixelio.de
Bild: Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Bereits nach dem Zerfall der UdSSR und vor allem der Abspaltung der Ukraine mit ihren fruchtbaren Böden haben sich russische Forscher vorgenommen, neue Weizensorten zu züchten, die auch unter ungünstigen Klimabedingungen wachsen. Das Ergebnis der langjährigen Arbeit habe alle Erwartungen übertroffen, sagt Dr. sc. agr. Bagrat Sanduhadse.

Gemeinsam mit seinen Kollegen vom Moskauer Forschungsinstitut für Landwirtschaft Nemtschinowka züchtete er eine neue Sorte, die nicht nur winterresistent, sondern auch nicht anfällig für Krankheiten ist und deshalb keinerlei Pestiziden bedarf.

„Wir haben von Kaliningrad bis Primorje sehr schwere Klimaverhältnisse. Wir wollten einen Genotyp schaffen, der für jede Zone geeignet ist“, erzählt Sanduhadse in einem Gespräch mit Sputnik. Durch eine „Umkombination der Gene“ sei schließlich Mahlweizen hervorragender Qualität gezüchtet worden, der konstant für eine ertragsreiche Ernte sorge.

Die Sorte Moskowski sei erstmals 1994 gepflanzt worden. Jetzt wachse sie in zwölf russischen Regionen – und zwar genau dort, wo man im vergangenen Jahrhundert nur Winterroggen habe anbauen können, sagt der Züchter. "Diese Sorte wächst überall."

Weder Regen oder Schnee noch Schädlinge könnten der Weizenart etwas anhaben. Zudem enthalte sie einen höheren Proteinanteil als europäische Sorten. „In Klimazonen, die für Getreideanbau eigentlich nicht geeignet sind, kämpfen ihre Gene gegen Kälte und Regen und nivellieren die ungünstigen Bedingungen.“

Dank der Züchtung sei Zentralrussland mit seinem unfruchtbaren Nichtschwarzerde-Gebiet mittlerweile der landesweit größte Weizenproduzent mit einem Anteil von 25 Prozent, sagt Sanduhadse. Das Getreideaufkommen habe sich vervierfacht.

Weltweit gelte die Gesetzmäßigkeit: Je höher der Hektarertrag, desto niedriger die Qualität, gibt der Forscher zu bedenken. „Frankreich, England und Deutschland ernten Weizen mit einem Proteingehalt von acht bis neun Prozent, während der Standard 14 Prozent beträgt.“

Bei Moskowski 39 und Moskowski 40 liege der Proteingehalt aber bei 18 Prozent. Die verstärkte Proteinbiosynthese verdanken diese beiden Weizensorten dem schwerlöslichen Stickstoff, den sie aus der Erde beziehen.

„Diese Sorten bedürfen keines künstlichen Düngers und vermögen die nützlichen Stoffe von selbst zu gewinnen. Deshalb sind sie ökologisch“, sagt der Forscher. „Wir stehen kurz vor einer idealen Getreideproduktion, ohne Pestizide und Herbizide.“

Der Forscher ist überzeugt: In 20 bis 30 Jahren wird die ganze Welt russisches Getreide kaufen. „Öl und Gas wird man vergessen. Denn das billigste Qualitätsgetreide wird in Russland produziert werden.“

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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