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EU Bürger: Ohne Euch geht’s nicht

Archivmeldung vom 23.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Sharkproject
Bild: Sharkproject

Während Hai- und Meeresschützer in den USA und im Vereinigten Königreich international große Erfolge feiern, weigert sich die EU nach wie vor ein generelles Handelsverbot für Haiflossen einzuführen. Um endlich auch in der EU das Verbot zu erwirken, startet die internationale Artenschutzorganisation Sharkproject eine neue Kampagne, die die europäische Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“ unterstützt.

Getrocknete Flossen Bangkok Chinatown Bild: Hendrik Lüke
Getrocknete Flossen Bangkok Chinatown Bild: Hendrik Lüke

Die Deutsche Postcode Lotterie fördert die transnationale Kampagne mit 30.000 Euro. Nachdem das Vereinigte Königreich bereits im Mai 2021 ein Handelsverbot mit Haiflossen eingeführt hat, verabschiedete nun auch der US-Senat am 08. Juni 2021 das Verbot, Haiflossen zu handeln. In Anbetracht dieser Entscheidungen ist jedoch eines besonders auffallend: in der EU ist der blutige Handel mit Haiflossen, trotz aller Bemühungen, nach wie vor erlaubt.

Petra Schwerdtfeger, Vorsitzende von Sharkproject Germany: „Mit ihrem generellen Handelsverbot von Haiflossen senden die USA und Großbritannien ein wichtiges Signal an die EU, endlich gesamt-europäisch und international aktiv zu werden. Weltweit werden mind. 73 Mio. Haie allein wegen ihrer Flossen brutal getötet. Nur gemeinsam können wir das Aussterben der Haie verhindern.“

Europäische Artenschützer sind erzürnt über Tatenlosigkeit der EU

Die Passivität der EU löst Ärger bei den Hai- und Artenschützern in Europa aus. Im Rahmen der europäischen Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“ setzt sich Sharkproject, mit über 90 anderen Arten- und Umweltschutzorganisationen, für ein EU-weites Verbot für den Import, Export und Transit von losen Haiflossen ein. Für einen Erfolg benötigt die Bürgerinitiative die Unterschriften von einer Million EU-Bürgern. Bisher haben rund 233.600 EU-Bürger für ein Handelsverbot mit Haiflossen gestimmt. Neben den einen Millionen Stimmen ist seitens EU, bei diesem gewaltigen Mittel der Direktdemokratie, noch vorgeschrieben, dass sieben EU-Länder ein definiertes Minimum an Stimmen erreichen. Während Österreich mit knapp 41 % der Stimmen nicht einmal die Hälfte erreicht hat, scheint in Deutschland, mit fast 82 %, dieser Meilenstein bereits in Reichweite. Von den 27 EU-Mitgliedsstaaten haben bislang nur Frankreich und Portugal das benötigte Minimum an Stimmen erreicht. (Stand 22.06.2021)

Herbert Futterknecht, Vorsitzender von Sharkproject Austria: „Obwohl Arten- und Umweltschützer seit Jahren vor dem Aussterben der Haie warnen, ist der Handel mit Haiflossen in der EU noch immer erlaubt. Solange es in Europa und innerhalb der EU kein generelles Verbot für den Handel mit Haiflossen gibt, ist die EU maßgeblich an der Ausrottung der Haie und somit an der Zerstörung unseres Planeten beteiligt. Die Haie stehen an der Spitze der Nahrungskette unserer Ozeane. Die Ozeane produzieren über 50 % unseres überlebenswichtigen Sauerstoffs. Ein Kippen dieses sensiblen Ökosystems muss verhindert werden.“

Neue Sharkproject-Kampagne unterstützt die EU-Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“

Sharkproject möchte mit seiner neuen Kampagne „Ohne dich geht’s nicht“ mehr Aufmerksamkeit und damit Unterschriften für die Initiative „Stop Finning – Stop the Trade“ gewinnen. Der Fokus liegt auf jedem einzelnen EU-Bürger. Das Ziel – ein internationales Verbot für den Handel mit Haiflossen und den Schutz der Haie – kann nur erreicht werden, wenn jeder die Forderung für die Gesetzesänderung unterschreibt: EU-Bürgerinitiative

Hendrik Lüke, Sharkproject Kampagnenleiter „Ohne dich geht’s nicht“: „Obwohl es für unsere Umwelt so wichtig ist, bekommt das Thema Haischutz auch in Deutschland und Österreich viel zu wenig Beachtung. Mit unserer Kampagne geben wir jedem ein Gesicht und zeigen, dass wir nur mit gemeinsamen Bemühungen die geforderten eine Millionen Unterschriften für die EU-Bürgerinitiative sammeln können. Nur gemeinsam werden wir das Überleben der Haie sicherstellen. Auf dieser Grundlage ist die Idee zur Kampagne „Ohne dich geht’s nicht“ entstanden. Zum Kampagnenauftakt versenkten wir ein übergroßes „Ohne dich geht’s nicht”-Plakat als neuen Publikumsmagneten im Indoor-Tauchzentrum monte mare Rheinbach.“

Großzügige finanzielle Unterstützung für die „Ohne Dich geht’s nicht“-Kampagne

Die Deutsche Postcode Lotterie fördert die Kampagne von Sharkproject Germany e.V. mit 30.000 Euro.
Petra Schwerdtfeger: „Dank den Postcode-Lotterie Teilnehmern haben wir die Möglichkeit, die Europäische Bürgerinitiative im Rahmen unserer Kampagne der breiten Öffentlichkeit im deutsch-sprachigen Raum vorzustellen. Mit der EU-Bürgerinitiative haben wir die einmalige Chance, als EU-Bürger direkten Einfluss auf die EU-Gesetzgebung zum Schutz der Haie und damit der Ozeane zu nehmen. Diesen Einfluss sollte jeder stimmberechtigte Bürger nutzen, denn: ohne Dich geht’s nicht!”

Petra Rottmann, Head of Charities bei der Deutschen Postcode Lotterie: „Wir freuen uns sehr, dass wir Dank des Engagements unserer Teilnehmer dieses wunderbare und für unser Ökosystem so wichtige Projekt unterstützen können. Für die Umsetzung wünschen wir alles Gute und viel Erfolg.“

Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“ läuft noch bis 31. Januar 2022

Aktuell läuft die EU-Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“ bis 31.1.2022. Ihr Ziel: den Handel mit losen Haiflossen in der Europäischen Union verbieten. Grundsätzlich ist das „Finning“ in der EU verboten; bei den Haien, die Flossen oft bei vollem Bewusstsein abgetrennt und die Haikörper direkt auf offener See entsorgt werden. Leider werden nur ca. 5 % der Trawler kontrolliert, sodass dieses Verbot kaum durchgesetzt wird. Völlig legal werden so jedes Jahr viele Millionen Haie gefangen, ihre Flossen nach dem Anlanden abgetrennt und mit hohem Profit verkauft. Mit Spanien, Portugal und Frankreich ist die EU-Weltmarktführer im industriellen Haifang und dazu noch ein Hauptakteur im Flossenexport nach Südostasien, Endprodukt: Haiflossensuppe. Den Vorbildern aus anderen Ländern folgend, will die Bürgerinitiative deswegen ein generelles Handelsverbot für Flossen in der EU erwirken. Jetzt abstimmen unter https://eci.ec.europa.eu/012/public/

Quelle: Sharkproject Austria (ots)

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