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Präsident Obama stellt sich gegen isländischen Walfang

Archivmeldung vom 02.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Geschützt und gejagt: Wale (hier: abtauchender Pottwal)
Quelle: (Foto: Dietmar Pietschock) (idw)
Geschützt und gejagt: Wale (hier: abtauchender Pottwal) Quelle: (Foto: Dietmar Pietschock) (idw)

Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDC begrüßt die Ankündigung aus dem Weißen Haus, aufgrund des isländischen Finnwalfangs scharfe diplomatische Sanktionen zu verhängen. Grund ist die Missachtung des international geltenden Walfangverbots und die Untergrabung von CITES, dem Washingtoner Artenschutzabkommen, welches den Handel mit Walfleisch verbietet. Die Nachricht aus dem Weißen Haus kommt nur zwei Tage nachdem der Internationale Gerichtshof Japans "wissenschaftlichen Walfang" in der Antarktis untersagt hat

In seinem Brief an den Kongress erklärte Präsident Obama unter anderem, dass der isländische Walfang das Überleben bedrohter Finnwale gefährde, CITES unterlaufe und von nur einer einzigen isländischen Firma, Hvalur hf, durchgeführt werde. Astrid Fuchs, WDC-Kampagnenleiterin: " Obwohl wir der Meinung sind, dass in dieser Situation sofortige Handelssanktionen gerechtfertigt gewesen wären, sendet die US-Regierung jetzt eine starke Botschaft an Island, dass sein Walfang nicht länger toleriert wird. Diese Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Druck auf Island den Siedepunkt erreicht hat.“

Obamas Statement erlaubt der US-Regierung nun das Ergreifen schärfster diplomatischer Maßnahmen und ist der letzte Schritt vor wirtschaftlichen Sanktionen. So ist das Außenministerium angehalten, die weitere bilaterale Zusammenarbeit zwischen den USA und Island zu prüfen und im jeweiligen Fall von einer Änderung der isländischen Walfangpolitik und der Einhaltung des IWC-Moratoriums abhängig zu machen. Zudem wies Obama die Kabinettsmitglieder an, die Angemessenheit künftiger Reisen nach Island im Hinblick auf die Fortsetzung des Finnwalfangs abzuwägen.

WDC und andere Nichtregierungsorganisationen fordern seit Jahren Handelssanktionen gegen isländische Unternehmen, die mit dem Walfang in Verbindung stehen. Besonders HB Grandi, Islands größtes Fischereiunternehmen, steht im Fokus internationaler Kampagnen. Vorstandsvorsitzender bei HB Grandi ist Krístján Loftsson, der auch der Chef der einzigen isländischen Finnwalfang-Firma, Hvalur hf, ist.

Im vergangenen Jahr empörte Island die internationale Gemeinschaft durch die Tötung von 35 Zwergwalen und 134 bedrohten Finnwalen. Über das letzte Jahrzehnt hat Island fast 1.000 Wale getötet obwohl die Isländer selbst kaum noch Walfleisch essen. Ein Großteil des Zwergwalfleisches landet auf den Tellern von Touristen, während die Finnwale nach Japan verschifft werden und dort die Fleischberge ergänzen, die in japanischen Kühlhäusern lagern –inzwischen fast 5000 Tonnen. Obwohl auch bei den Japanern der Appetit auf Wal schwindet, ist momentan ein Frachtschiff, beladen mit 2000 Tonnen Finnwal-Fleisch auf dem Weg von Reykjavik nach Japan.

Im Dezember 2013 hatte Island die neuen Fünfjahres-Quoten bekannt gegeben: Bis zu 770 Finnwale und 1145 Zwergwale dürfen bis 2018 gejagt werden. Die neue Walfangsaison beginnt in wenigen Wochen.

Quelle: WDC Deutschland

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