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Knapp 500 neue „Senckenberger“ - Neu entdeckte Arten in den Jahren 2011 und 2012

Archivmeldung vom 16.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eine farbenfrohe Neuentdeckung: Krabbe Insulamon palawanense von der Insel Palawan
Quelle: © Senckenberg (idw)
Eine farbenfrohe Neuentdeckung: Krabbe Insulamon palawanense von der Insel Palawan Quelle: © Senckenberg (idw)

Frankfurt, den 15.01.2013. In den zurückliegenden zwei Jahren haben Wissenschaftler der Senckenberg-Forschungsinstitute knapp 500 neue Arten entdeckt und beschrieben. Taxonomie und wissenschaftliche Sammlungen gehören zu den wichtigsten Schwerpunkten der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

In dunklen Höhlen versteckt, aber  trotzdem entdeckt: Blinde Riesenkrabbenspinne Sinopoda scurion
Quelle: © Senckenberg (idw)
In dunklen Höhlen versteckt, aber trotzdem entdeckt: Blinde Riesenkrabbenspinne Sinopoda scurion Quelle: © Senckenberg (idw)

Ob in der antarktischen Tiefsee, in den Regenwäldern von Laos oder in heimischen Auenlandschaften – überall entdecken Wissenschaftler der zehn Senckenberg-Standorte neue Tier- und Pflanzenarten. Selbst in vermeintlich bekannten Sammlungsschränken machen sie immer wieder Neuentdeckungen – sei es wegen bisher fehlender Klassifizierung oder dem Einsatz von neuen Bestimmungsmethoden. „Ziel ist dabei immer, die Vielfalt des Lebens auf der Erde, die Biodiversität, zu erfassen und zu erhalten“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

489 neue Arten wurden in den letzten beiden Jahren von Senckenberg-Wissenschaftlern weltweit beschrieben. Die Palette der Neuentdeckungen reichte dabei von farbenfrohen Inselkrabben über abfärbende Frösche und fossile Spechte bis hin zur ersten augenlosen Riesenkrabbenspinne. Manche der Tiere sind kaum entdeckt und schon wieder vom Aussterben bedroht. „Taxonomie dient auch dazu, Tierarten schützen zu können“, erklärt Dr. Peter Jäger, Arachnologe bei Senckenberg und selbst Entdecker von 46 neuen Spinnenarten in den Jahren 2011 und 2012. „Nur wer die Artenvielfalt kennt, kann entsprechende Schutzprogramme entwickeln.“ Denn täglich sterben immer noch über 100 Tierarten aus – aller Neuentdeckungen zum Trotz.

In den Jahren 2011 und 2012 entdeckten Senckenberger Forscher 402 heute lebende und 87 fossile Arten, 414 davon leben an Land und 75 in den Weltmeeren. Das Gros der neuen Arten (324) stammt aus Asien, immerhin 96 Arten aus Europa. Die Gliederfüßer, zu denen die Insekten, Spinnentiere, Krebstiere und Tausendfüßer gehören, waren aufgrund ihrer schon bekannten Artenvielfalt erwartungsgemäß mit über 300 Arten auch bei den Neubeschreibungen führend, danach folgten Schnecken und Muscheln (64) und Pflanzen (30). Es wurden sowohl molekulare als auch traditionelle Methoden, wie morphologische Untersuchungen, eingesetzt. „Das Jahr 2012 war mit 329 neuentdeckten Arten der bisherige Senckenberg-Spitzenreiter“, ergänzt Mosbrugger und fährt fort: „Demnach haben wir etwa zwei Prozent der weltweit neu entdeckten Arten beschrieben.“

In den letzten 5 Jahren kommen die Senckenberger Wissenschaftler auf über 1.100 Artneubeschreibungen. Doch auf ihrem Erfolg ausruhen wollen sich die Biologen und Paläontologen nicht. „Bisherige Schätzungen zur globalen Artenvielfalt gehen weit auseinander: Experten sehen die Zahl zwischen drei und 100 Millionen Arten“, erläutert Jäger. Sicher ist, dass der Mensch einen Großteil davon noch nie zu Gesicht bekommen hat.

Es bleibt demnach viel zu tun und es gibt weiterhin Spannendes zu entdecken für die Taxonomen im Hause Senckenberg.

Quelle: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen (idw)

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