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Nach Löwenattacke im Zirkus: Vier Pfoten pocht auf umgehendes Wildtierverbot im Zirkus

Archivmeldung vom 05.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Logo von Vier Pfoten
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Die Unfallserie mit Zirkustieren reißt nicht ab. Nach den zahlreichen Vorfällen in Deutschland, bei denen Menschen und Tiere verletzt wurden, ist am Wochenende in der Ukraine ein Löwendompteur nur knapp seinen angreifenden Tieren entkommen und wurde schwer verletzt. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN fordert erneut ein umfassendes Wildtierverbot. "Neben der endlosen Liste von Tierschutzmängeln in Zirkusbetrieben zeigt der Vorfall auf traurige Weise, mit welchen enormen Sicherheitsmängeln die Haltung von Wildtieren einhergeht", erklärt Wildtierexperte Thomas Pietsch.

Vor den Augen zahlreicher Familien mit Kindern wurde der Dompteur von den Löwen angegriffen und verletzt. Das im Internet veröffentlichte Privatvideo eines Besuchers zeigt die schrecklichen Bilder des Angriffs, das Chaos in der Manege und die Panik unter den Zuschauern. Derartige Unfälle stehen weltweit auf der Tagesordnung in Wildtierzirkussen. Der ständige Mensch-Tier Kontakt in der Zirkuswelt macht sie unvermeidlich. Allein für Deutschland hat VIER PFOTEN in den letzten Jahren siebzehn Zwischenfälle gezählt, die mit Verletzten endeten. Hinzu kamen 38 Ausbrüche von Wildtieren, bei denen nur durch ein Wunder Schlimmeres verhindert wurde. "Imposante Tiere wie Löwen oder Elefanten sind unberechenbar, auch wenn sie gezähmt sind. Die Arbeit mit ihnen im Zirkus ist ein unverantwortliches Sicherheitsrisiko, von den traumatisierten Kindern unter den Besuchern ganz zu schweigen", stellt Pietsch klar.

Die Löwenattacke auf den Dompteur.

Die Haltung von Wildtieren im Zirkus ist grundsätzlich völlig ungenügend. Ständige Ortswechsel, lange Transportzeiten und Lärm kommen hinzu. Viele Zirkustiere zeigen entsprechende Verhaltensstörungen und leiden unter schweren Krankheiten. Bei Vorfällen wie in der Ukraine droht ihnen zur Rettung von Menschenleben durchaus auch der Abschuss. VIER PFOTEN fordert daher seit Jahren ein umfassendes Haltungsverbot. Viele Experten wie die Bundestierärztekammer halten solch ein Verbot für zwingend nötig. Auch die Bundesländer fordern bereits seit 2003 eine entsprechende Regelung. Erst am 29. September 2010 hat der Agrarausschuss des Bundestages einen Antrag für ein Verbot der Haltung von Zirkustieren vertagt. Nachdem bisher alle Bemühungen an der Blockadehaltung der Regierungsfraktionen gescheitert sind, soll nun über eine mehrheitsfähige Initiative verhandelt werden. Pietsch: "Die Politik muss jetzt endlich handeln. Im Interesse der Zirkustiere und dem Wohl der Allgemeinheit."

Quelle: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

 

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