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Das schmutzige Geschäft mit kranken Mutterschweinen: SOKO Tierschutz deckt grausame Tiertransporte bei Viehhändler in Baden-Württemberg auf

Archivmeldung vom 27.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Tiere werden mit Gewalt in einen Transporter der Viehhandlung Berger getrieben.Bild: SOKO Tierschutz e.V. Fotograf: SOKO Tierschutz e.V.
Tiere werden mit Gewalt in einen Transporter der Viehhandlung Berger getrieben.Bild: SOKO Tierschutz e.V. Fotograf: SOKO Tierschutz e.V.

Das Gebiet Schwäbisch Hall ist eine Schweinemast und Zucht Region. Hier operiert die Viehhandlung Berger aus Ilshofen. Versteckte Kamera-Aufnahmen aus vier Monaten beweisen ein skrupelloses Geschäftsmodell.

Regelmäßig wurden schwer kranke, gelähmte oder schwerverletzte Tiere von Bauern aus der Region Schwäbisch Hall abgeholt und zu Schlachthöfen in Süddeutschland gebracht. "Dieses Schicksal traf vor allem Mutterschweine, die in der Schweinezucht ohnehin schon das schlimmste Leben haben und nach wenigen Jahren krank und unrentabel sind", erklärt SOKO Tierschutz-Sprecher Mülln.

Dabei wurde extreme Gewalt angewendet. Tiere mit gelähmten Hinterläufen wurden herumgeschleift und mit Elektroschockern misshandelt. Manchem Tier hing während dem Transport der Darm aus dem Körper. Dabei dürfen solche kranken Tiere nicht transportiert oder geschlachtet werden. Werden solche Tiere zu Fleisch, spricht man von illegalen Krankschlachtungen. Im Stall der Viehhandlung wurden die Tiere eng an eng regelrecht "gelagert" und der beißende Gestank war für die Tierschutz-Ermittler kaum zu ertragen.

Unter den sechs Abnehmern der Berger-Schweine sind auch die zwei größten Schweineschlachter des Bundeslandes. "Wir werden die Firmen an ihre Verantwortung erinnern und sie auffordern die Zusammenarbeit mit kriminellen Viehhändlern umgehend zu beenden", so Friedrich Mülln.

Auch die restlichen Tiere in der Viehhandlung trafen ähnliche Schicksale. Wahllose Stromschläge, auch ins Gesicht, selbst bei kleinen Ferkeln. Eine Szene zeigt, wie ein Ferkel aus dem Stall des Bauern am Ohr in den Transporter geschleift wird. Zudem gibt es zwei erschreckend dilettantische Tötungen durch den Chef der Firma, bei denen die Tiere einen langwierigen Todeskampf durchleiden.

Besonders prekär: Der Skandal-Stall der Viehhandlung befindet sich gerade einmal zwei Minuten vom zuständigen Veterinäramt entfernt. Der Betrieb durfte weiter machen obwohl er bei den Behörden seit Jahren einschlägig bekannt war.

Der Fall Berger ist der zweite Tierschutzskandal im Bundesland innerhalb weniger Wochen. Der Viehhändler war ein wichtiger Schweinelieferant für den Schlachthof Kühnle in Backnang, der wegen Tierquälerei in die Schlagzeilen geriet. Ob auch kranke Tiere an den Schlachthof geliefert wurden, muss die Polizei klären.

SOKO Tierschutz informierte das zuständige Veterinäramt schon im Februar über die Zustände. Zwei weitere Warnungen im Juli blieben ebenfalls unbeantwortet. Von der Strafanzeige am 8. Juli vergingen vier Wochen bis die Staatsanwaltschaft Ermittlungen beauftragte.

"Das zeigt, dass Tierschutz unter Ministerpräsident Kretschmann und seinem Minister Hauk absolut keine Priorität hat, obwohl das schon der vierte Skandal in Folge ist. Darum fordern wir, dass Landwirtschaftsminister Hauk von seiner Verantwortung für Mensch und Tier entbunden wird. Hier muss ein Neuanfang her!", fordert Mülln.

Quelle: SOKO Tierschutz e.V. (ots)

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