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Sozial ist, was Flutkatastrophen verhindert

Archivmeldung vom 24.08.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Angesichts der dramatischen Zustände in Bayern fordert die Deutsche Umwelthilfe kurzfristig 100.000 Hektar neue Überschwemmungsflächen Bundesländer sollen Flüsse und Bäche renaturieren.

Nach der erneuten Hochwasserkatastrophe im Alpenraum drängt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Bund und Länder zu entschlossenerem Handeln. Insbesondere die
Bundesländer seien gefordert, über Jahrzehnte künstlich kanalisierten Flüssen und Bächen kurzfristig neuen Raum zu geben. Der Klimawandel, der offenbar immer häufiger zu derartigen Extremwetterlagen führe, werde die ökologische Trendwende in der Flusspolitik erzwingen, hoffen die Umweltschützer. „Wenn uns so genannte Jahrhundertfluten fast im Jahresrhythmus treffen, muss die Politik handeln“, erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Jörg Dürr- Pucher. „Wir brauchen 100.000 Hektar neuer Überschwemmungsflächen durch Renaturierungen, Ausdeichungen und Rückdeichungen binnen einer Legislaturperiode.“

Statt im Bundestagswahlkampf mit von Marketingstrategen ausgedachten plumpen Sprüchen wie „Sozial ist, was Arbeit schafft“ zu glänzen, müsse sich die Politik an konkrete Problemlösungen machen. „Heute ist eben auch sozial, was Flutkatastrophen verhindert“, sagte Dürr-Pucher angesichts der Leiden von Mensch und Natur in Südbayern. „Wenn die Natur zurückschlägt, wird die Eindimensionalität solcher Wahlkampfparolen schlagartig entlarvt. Die Botschaft lautet: Wer Flüsse begradigt, um Baukonjunktur und Binnenschifffahrt zu fördern, denkt zu kurz“. Ab sofort müsse „die Ökologie rein in den Wahlkampf.“

Das ehrgeizige Ziel von 100.000 Hektar neuer Überschwemmungsflächen lässt sich nach Überzeugung der DUH nur binnen einer Legislaturperiode realisieren, wenn mehrere Großprojekte nach dem Muster der Lenzener Elbtalaue schon in den nächsten Monaten auf den Weg gebracht werden. Dort entstehen zur Zeit 450 Hektar ökologische Hochwasserflächen wie Auwälder und Feuchtwiesen neu. Dürr-Pucher fordert derartige Großprojekte an allen gefährdeten Flüssen wie Elbe, Oder, Rhein und Donau. Darüber hinaus seien hunderte kleinerer Projekte an den Zuflüssen notwendig. Außerdem
fordert die DUH, alle geplanten Bauprojekte in Überschwemmungsflächen auf den Prüfstand zu stellen. Private Heizanlagen sollten von Öl auf Holzpellets oder andere
umweltschonende Brennstoffe umgestellt werden.

Unter dem Motto „Lebendige Flüsse“ bemüht sich die Deutsche Umwelthilfe seit 1995 um die Rekultivierung von Flüssen und Bächen, die so wieder zu natürlichen Lebensadern in der Landschaft werden können. Flussrenaturierungen und die Schaffung von Überschwem-
mungsflächen standen dabei von Beginn an im Mittelpunkt. Flussnetzwerke hat die DUH in den Einzugsgebieten von Elbe, Neckar, Werra, Oder, Donau und Rhein erfolgreich aufgebaut. Die DUH versteht ihr Engagement ausdrücklich auch als eigenen Beitrag zu den von ihr geforderten 100.000 Hektar neuer Überschwemmungsflächen.

Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe e.V. vom 24.08.2005

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