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Der Wurm, der aus der Tiefe kam: Neues zum Infektionsverhalten von Rübenzystennematoden

Archivmeldung vom 10.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zuckerrübe mit Nematodenschaden
Quelle: Foto: Westphal/Julius Kühn-Institut (idw)
Zuckerrübe mit Nematodenschaden Quelle: Foto: Westphal/Julius Kühn-Institut (idw)

So mancher Landwirt, der Rüben anbaut, hat sich nach entnommenen Bodenproben schon in trügerischer Sicherheit gewogen. Obwohl der Boden frei zu sein schien vom schädlichen Rübenzystennematoden, wurden die nach bestem Wissen angebauten Pflanzen dennoch befallen.

Dr. Andreas Westphal vom Julius Kühn-Institut (JKI) konnte nun nachweisen, dass der Schädling auch aus tieferen Bodenschichten angreifen kann. Diese Fadenwurmpopulationen werden durch die bisherigen Beprobungsmethoden, die routinemäßig nur die Pflugtiefe berücksichtigen, nicht erfasst. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen mit Nematoden in definierten Bodentiefen an anfälligen, toleranten und resistenten Zuckerrübensorten sind jetzt im renommierten Journal „Plant Disease“ erschienen (http://dx.doi.org/10.1094/PDIS-05-12-0476-RE).

Der JKI-Wissenschaftler berichtet darin, dass infektiöse Zystennematoden von unterhalb der Pflugtiefe junge Rübensämlinge attackieren können. „Wir haben dazu in Mikroplots Feldbedingungen simuliert. Diese Plots, die Nematoden in verschiedenen Tiefen enthielten, wurden mit unterschiedlichen Rübensorten bepflanzt“, erklärt Westphal. Bereits zu Beginn der Vegetationsperiode waren die anfälligen, resistenten und toleranten Rüben ähnlich stark befallen. Der Pflanzenschaden war in den verschiedenen Sorten vergleichbar. Zur Ernte veränderte sich das Bild. Es zeigte sich, dass der anfängliche Schaden sowohl von der resistenten als auch der toleranten Sorte teilweise kompensiert werden konnte. In der anfälligen (empfindlichen) Sorte manifestierte sich der Zusammenhang von Primärschaden und Ernteertragsverlust hingegen deutlich. „Wir konnten durch unsere Versuche zeigen, dass Rübenzystennematoden von unterhalb der Pflugtiefe Rüben schädigen können“, so Westphal. Seine Ergebnisse liefern eine Erklärung dafür, warum die derzeitigen Routineuntersuchungen auf Pflugtiefe keine hundertprozentige Sicherheit bieten. Wenngleich solche Probenahmen meistens einen sehr guten Anhalt über die Präsenz des Nematoden geben, so sind sie schlicht gesagt noch „zu oberflächlich“, um das Gesamtschadpotential zu erfassen. Zum anderen wurde deutlich, dass sowohl tolerante Sorten als auch eine langfristige Beobachtung der betroffenen Feldflächen wichtige Bausteine des Nematodenmanagements sind. „Um den Schädling auch künftig erfolgreich zu bekämpfen, müssen die Strategien angepasst werden und evtl. über praktikable Beprobungsmethoden für tiefere Bodenschichten nachgedacht werden“, lautet Westphals Fazit.

Quelle: Julius Kühn-Institut (idw)

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