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Verwesende Kühe liegen zwischen lebenden Tieren: Tierschützer kritisiert bei stern TV verheerende Zustände in Milchviehbetrieb

Archivmeldung vom 11.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Verwesende Kühe (Symbolbild)
Verwesende Kühe (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Live bei stern TV hat der Tierschützer Friedrich Mülln schwere Vorwürfe gegen einen Milchviehbetrieb in Sachsen-Anhalt erhoben: "Kühe werden erbarmungslos aus dem Stall geschliffen und dabei stark verletzt, Leute packen Kälber an einem Bein und schleifen sie hinter sich her, Tiere werden mit dem blanken Messer getrieben", sagte der Tierschützer vom Verein "Soko Tierschutz e.V." im Gespräch mit Steffen Hallaschka über die verheerenden Zustände im Milchviehbetrieb "Geven & Rabelink" in Sachsen-Anhalt.

Mülln habe im Zuge einer Recherche zunächst tote Rinder auf dem Gelände des Betriebs entdeckt und kurz darauf das Veterinäramt informiert - trotzdem sei lange Zeit nichts geschehen. "Soko Tierschutz e.V." hatte stern TV Bildmaterial übergeben, das die Verwahrlosung in dem Betrieb in Demker bei Stendal dokumentiert: Tote, schon verwesende Kühe liegen zwischen Tieren, die zum Melken weggeführt werden, ein frisch geborenes Kalb wird von einem Kotschieber erfasst und mitgeschoben - Bilder, die Experten fassungslos machen: "Das ist absolut unverständlich, sowas darf überhaupt nicht passieren", sagte die Tierärztin und Grünen-Politikerin Dr. Ophelia Nick bei stern TV über die Aufnahmen der Tierschützer. Man könne solche Bilder "nicht dulden", das Veterinäramt müsse hier "schnell ein Berufsverbot aussprechen".

"Unser derzeitiges System versagt"

Die Überwachung von Viehbetrieben durch Veterinärämter sei derzeit nicht ausreichend, so Nick bei stern TV: "Wir beobachten immer wieder, dass die amtlichen Behörden nicht auf Grundlage der Gesetze handeln oder Druck von außerhalb bekommen, wenn sie dann handeln wollen. Wir fordern deshalb überregionale Behörden, die diese Kontrollen durchführen. Das System, das wir jetzt haben, versagt ja. Und das ist unerträglich."

Rund 700 Rinder leben in dem Betrieb, "Soko Tierschutz" fand auf dem Gelände insgesamt 17 Kadaver, die einfach herumlagen. Friedrich Mülln informierte das zuständige Veterinäramt, doch die Behörden reagierten lange nicht. Das Amt erklärte auf Anfrage von stern TV, es habe "am 9. April eine Anlasskontrolle in dem Betrieb durchgeführt. Sowohl die Außenbereiche als auch die Ställe wurden von der amtlichen Tierärztin abgegangen." Auf dem gesamten Betriebsgelände seien "keine toten Rinder oder gar skelettierte Teile vorgefunden" worden.

Laut Angaben des Vereins "Soko Tierschutz" habe jedoch auch drei Tage nach dieser Kontrolle ein totes Rind mitten im Stall gelegen - seit dann fast drei Wochen. Auch der Betreiber des Hofes streitet gegenüber stern TV sämtliche Anschuldigungen der Tierschützer ab. Friedrich Mülln erklärte im Gespräch mit Steffen Hallaschka: "Wir haben gegen den Betrieb und das Veterinäramt Strafanzeige erstattet." Medienberichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft bereits Ermittlungen eingeleitet.

Quelle: STERN TV (ots)

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