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WWF: Brandbekämpfung ist mehr als das Löschen von Feuer

Archivmeldung vom 20.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Der WWF führt 80 bis 90 Prozent der Brände auf menschliche Ursachen zurück. © WWF
Der WWF führt 80 bis 90 Prozent der Brände auf menschliche Ursachen zurück. © WWF

Der Süden Europas wird auch in diesem Sommer von heftigen Feuersbrünsten heimgesucht. Von Portugal bis Griechenland: überall lodern tausende Wald- und Buschbrände. "Das Inferno ist meist durch Fahrlässigkeit und Brandstiftung in Kombination mit lang anhaltender Trockenheit ausgelöst worden", betont Aurel Heidelberg, Waldreferent beim WWF Deutschland. Der WWF führt 80 bis 90 Prozent der Brände auf menschliche Ursachen zurück. Feuerteufel, weggeworfene Zigarettenkippen und außer Kontrolle geratene Lagerfeuer richten jedes Jahr Milliardenschäden an.

Allein in den Mittelmeerländern lodern im Schnitt jedes Jahr rund 50.000 Feuer, denen Jahr für Jahr etwa 800.000 Hektar Wald- und Buschland zum Opfer fallen. Das entspricht etwa der Fläche Korsikas. Statistiken belegen, dass die Intensität der Waldbrände in den vergangenen hundert Jahren deutlich gestiegen ist. "Die Wälder in Südeuropa brennen wie Zunder", erläutert Aurel Heidelberg und führt dies auf die zusätzlichen Stressfaktoren zurück, denen die Wälder ausgesetzt sind. Dazu zählen im Mittelmeerraum vor allem Wetterextreme, wie lang anhaltende Trockenperioden mit hohen Temperaturen und starken Winden, die in Folge des Klimawandels vermehrt auftreten.

Als Nebeneffekt der Finanzkrise klagen griechische Feuerwehren über mangelhafte Ausrüstung. Für den WWF ist das aber nur ein Nebeneffekt. "Natürlich kann man die Brandbekämpfung verbessern, indem man die Feuerwehren besser ausrüstet. Dabei darf es aber nicht bleiben, sonst werden die Menschen nur in einer trügerischen Sicherheit gewiegt", mahnt WWF-Waldexperte Aurel Heidelberg. "Wer die Brände bekämpfen will, muss gegen kriminelle Energien und fahrlässige Arroganz vorgehen. Brandbekämpfung beginnt in den Köpfen." Angesichts der Kosten der Brandbekämpfung und der Behebung der immensen Schäden solcher Feuerkatastrophen fordert der WWF, dass die zuständigen Behörden verstärkt in umfassende Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen investieren.

Auch eine klare Umsetzung der bestehenden Gesetze sei dringend notwendig. In Griechenland bestehe z. B. die Pflicht zur Wiederaufforstung - allerdings nur auf dem Papier. Seit den 70er Jahren brannten fast eine Million Hektar Wald ab. Wiederaufgeforstet habe man hingegen nur einen Bruchteil dieser Fläche. Entscheidend sei zudem, dass die Verursacher der Brände zur Verantwortung gezogen werden. Insbesondere Bodenspekulanten würden fast überall im Mittelmeerraum viel zu selten vor Gericht gestellt. Wichtig sei auch eine vernünftige, naturnahe Waldbewirtschaftung. Heimische Baumarten z.B. Korkeichen im Mittelmeerraum sind den klimatischen Bedingungen gut angepasst und können einem Brand viel besser widerstehen als z.B. eingeführte Eukalyptusarten. Aus ökologischer Sicht ist außerdem zu beklagen, dass derzeit zum Beispiel auf Madeira selten gewordene Lorbeerwälder in Flammen stehen.

Quelle: WWF - World Wide Fund For Nature (pressrelations)

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