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Neue Studie zu Genmais MON 810 zeigt: Ministerin Aigner kann handeln

Archivmeldung vom 03.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Online-Netzwerk Campact, der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben gestern in Berlin eine Studie präsentiert, nach der ein Verbot des Gen-Mais MON810 aufgrund neuer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse geboten und rechtlich machbar sei.

Sie forderten von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, den Gen-Mais noch vor der Aussaat Mitte April zu verbieten.

"Ilse Aigner darf ein Verbot des Gen-Mais MON810 nicht von dem völlig unzuverlässigen Beobachtungsplan des Herstellers Monsanto abhängig machen", sagte Stefanie Hundsdorfer, Gentechnik-Campaignerin von Campact. "Aigner prüft seit Monaten ein Verbot - jetzt sind Taten gefragt. Die Risiken des Gen-Mais für Umwelt und Gesundheit liegen auf der Hand. Im Sinne des Vorsorgeprinzips muss die Ministerin den Anbau des MON810 sofort untersagen - so wie es Frankreich, Österreich, Ungarn, Griechenland und Polen bereits getan haben."
"Seit dem Jahr 2007, als in Deutschland zuletzt über ein Anbauverbot von MON810 diskutiert wurde, haben sich weitere konkrete Hinweise auf eine Gefährdung von Mensch und Umwelt durch den Gen-Mais ergeben", erläuterte der unabhängige Gentechnikexperte Dr. Christoph Then, der gemeinsam mit Rechtsanwältin Katrin Brockmann die Studie erstellte. Er verwies auf weitere aktuelle Studien zur Gefährdung von Bienen, nützlichen Insekten und Gewässer-Ökosystemen sowie zur Auslösung von Immunkrankheiten. "Die bisher praktizierten Ansätze der Risikobewertung greifen zu kurz: Es gibt erhebliche Lücken bei der Einstufung der Risiken des Insektengifts, das in den Mais-Pflanzen gebildet wird."

"Fünf Staaten Europas haben sich aus diesen Gründen bereits gegen Gentechnik auf dem Acker entschieden. Das zeigt, dass ein Verbot im Rahmen der EU-Freisetzungsrichtlinie möglich ist. Unsere Studie bestätigt, dass Ministerin Aigner genug Argumente an der Hand hat, um den Anbau von MON 810 zu verbieten.
Dies verlangt auch die wirtschaftliche Vernunft und der Respekt vor den Verbraucherwünschen", sagt Peter Röhrig, Gentechnikexperte des BÖLW.
Der Vorschlag Aigners, die Einrichtung gentechnikfreier Regionen den Bundesländern oder Kreisen zu überlassen und über diesen Umweg ein Verbot des Gen-Mais zu bewirken, sei ein zur Zeit nicht praktikables Vorgehen. "Wenn Ministerin Ilse Aigner im Europa- und Bundestagswahlkampf das Thema gentechnikfreie Regionen für sich entdeckt und deren rechtlichen Status stärken will, klingt dies gut. Doch das ist Zukunftsmusik. Denn nach EU-Recht ist dieser Vorschlag nicht umsetzbar, da es noch keine entsprechenden Regelungen gibt", erläuterte Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. "Frau Aigner muss noch vor Beginn der Aussaat den Anbau des Gen-Mais MON 810 verbieten."

An einer Online-Aktion von Campact (www.campact.de) für ein Anbauverbot von Gen-Mais haben sich in den letzten drei Wochen über 48.000 Menschen beteiligt.

Quelle: Campact

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