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MDR: Landwirte werden nur alle 17 Jahre kontrolliert

Archivmeldung vom 27.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz/pixelio.de
Bild: Dieter Schütz/pixelio.de

Nur sechs Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Mitteldeutschland werden jährlich wegen der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln kontrolliert. Nach Recherchen des MDR-Magazins "exakt" müssen Landwirte, Obstbauern oder Winzer im Durchschnitt nur alle 17 Jahre mit einer Kontrolle rechnen. Noch seltener sind unangekündigte Kontrollen vor Ort auf den Äckern, wenn Landwirte Pflanzenschutzmittel ausbringen - sogenannte Anwendungskontrollen. In Sachsen-Anhalt gab es demnach im vergangenen Jahr 120 sogenannte Anwendungskontrollen bei 4300 Agrarbetrieben, in Sachsen 194 bei 6300 Betrieben und in Thüringen 157 bei 3600. Das sind lediglich drei Prozent der Landwirte, in Thüringen vier Prozent.

Die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Bärbel Höhn (B'90/Die Grünen), hat die geringe Anzahl der Kontrollen kritisiert. "Wir haben in den letzten 20 Jahren erlebt, dass die Kontrollverwaltung, die Umweltverwaltung massiv zurückgefahren oder kommunalisiert worden ist, so dass diese Kontrollverwaltung letztendlich den wachsenden Ansprüchen im Verbraucherschutz nicht mehr standhält", sagte die Abgeordnete MDR-exakt. Laut Höhn könnten geschwächte Umweltverwaltungen Skandale im Umweltschutzbereich nicht verhindern.

Das zuständige Landesamt in Sachsen-Anhalt hat hingegen seine Arbeit als ausreichend eingeschätzt. "Der Landwirt ist kein Gangster, der irgendwas in der Natur kaputt machen möchte, sondern er geht wirklich sorgsam mit Pflanzenschutzmitteln um", sagte Frank Tessner von der Landesanstalt für Landwirtschaft Sachsen-Anhalt MDR-exakt. Nur bei fünf bis zehn Prozent der Kontrollen würden Unregelmäßigkeiten festgestellt werden.

Die sächsischen Kollegen deckten im vergangenen Jahr auf, dass mehrere Winzer ein verbotenes Pflanzenschutzmittel auf die Reben sprühten. Das Mittel wurde in Meißner Wein nachgewiesen.

Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)

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