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Indien: Indigenes Volk sichert erstmals Landrechte in Tigerreservat

Archivmeldung vom 02.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ein Soliga betet an einer der 487 heiligen Stätten im Rangaswamy Temple Schutzgebiet. Bild: Atree/Survival
Ein Soliga betet an einer der 487 heiligen Stätten im Rangaswamy Temple Schutzgebiet. Bild: Atree/Survival

Zum ersten Mal wurden die Rechte eines indigenen Volkes in Indien an seinem angestammten Land anerkannt, obwohl das Gebiet innerhalb eines Tigerschutzgebietes liegt. Bereits 1974 vertrieb die lokale Verwaltung im indischen Bundesstaat Karnataka Angehörige der indigenen Soliga aus ihrer Heimat in den Biligirirangan Bergen, als sie versuchte, Wildtiere zu schützen. Nun wurde jedoch das Recht der Soliga offiziell bestätigt, in dem Rangaswamy Temple Schutzgebiet zu sammeln, Walderzeugnisse zu nutzen und diese auch zu verkaufen.

Diese richtungsweisende Entscheidung folgt einer 30-jährigen Diskussion im Bundesstaat Karnataka darüber, wie man die Rechte der indigenen Bevölkerung mit dem Naturschutz vereinbaren kann. Die Entscheidung erlöst die Soliga nun von der Angst vor Vertreibung und dem Verbot von Jagd und Feldbau.

Erst im Januar mussten 1.500 Soliga um ihre Heimat bangen, nachdem das Schutzgebiet wieder als Tigerreservat eingestuft wurde, um 30 der Großkatzen zu schützen.

Die Soliga bestreiten, dass die Vertreibungen und Verbote eine Lösung für den Naturschutz darstellen. Gegenüber Indiens Umweltminister gaben sie an, “lieber vergiftet zu werden,” als ihr Land verlassen zu müssen.

“Wir sind die, die sich um die Tiger gekümmert haben. Ihr vertreibt uns und ihr vertreibt die Tiger,” sagte ein Soliga.

Unter dem indischen Forest Rights Act haben die Soliga nun das Recht, bis zu 60 Prozent des Parks zu nutzen, darunter auch Teile des Kerngebietes.

Die Soliga arbeiten derzeit zusammen mit den Behörden in Karnataka an einem Vorschlag, wie sie den Park gemeinsam schützen können und dabei auch ihr traditionelles Wissen eingesetzt werden kann.

Fast 20.000 Soliga leben im Bundesstaat Karnataka. Sie sind seit Generationen eng mit ihrem Land in den Biligirirangan Bergen verbunden.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Die indische Regierung beginnt langsam zu erkennen, dass indigene Völker bei weitem die besten Wächter ihrer Umwelt sind. Wenn das bloß auch der Rest der Welt verstehen würde. Die Vertreibung indigener Völker von ihrem angestammten Land ist nicht nur illegal und zerstört diese Menschen, es ist auch ein Desaster für die lokale Umwelt und Tierwelt.”

Quelle: Survival Deutschland

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