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Klimaschutz im Eigenheim: Was wollen die Verbraucher?

Archivmeldung vom 03.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Energiewende im Eigenheim Bild: "obs/Deutsche Umwelthilfe e.V./Copyright: Vaillant"
Energiewende im Eigenheim Bild: "obs/Deutsche Umwelthilfe e.V./Copyright: Vaillant"

79 Prozent der Verbraucher finden Klimaschutz generell wichtig, 68 Prozent wollen einen persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten und 56 Prozent wünschen sich mehr Informationen zu Förderprogrammen und Energiesparmöglichkeiten.

Das sind drei Ergebnisse aus einer Befragung, die der Heiz- und Lüftungstechnikspezialist Vaillant zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) durchgeführt hat (zu den Ergebnissen http://l.duh.de/p030717). Die ca. 1.000 befragten Eigenheim- und Wohnungsbesitzer zeigten sich dabei gut informiert und schätzten die große Bedeutung ihres eigenen Verbrauchsverhaltens als Beitrag zum Klimaschutz weitgehend richtig ein.

An der Umsetzung mangelt es jedoch: Durchschnittlich wird pro Jahr nur ein Prozent der Gebäude energetisch saniert - trotz aller Gesetze, Verordnungen und Fördermaßnahmen, die durch die Politik sowohl in der EU als auch in Deutschland auf den Weg gebracht wurden. Noch immer kommt die Wärmewende nicht voran. Erst mit einer Verdopplung der Sanierungsquote im Gebäudebereich auf zwei Prozent sind die Klimaziele noch erreichbar.

Den meisten Befragten ist klar, dass mit einem Kesseltausch das Klima am besten geschützt werden kann: 36 Prozent sehen im Tausch der Heizung und einer Änderung ihres Heizverhaltens den größten Hebel für den Klimaschutz. Erst danach folgen mit 16 Prozent die Mobilität und mit 15 Prozent der Stromverbrauch.

Immerhin 48 Prozent wollen in den kommenden zwei Jahren Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz an ihrem Gebäude durchführen lassen. 46 Prozent planen hingegen keine Sanierungsaktivitäten. Davon halten 39 Prozent ihr Gebäude für ausreichend effizient - in der Realität sind jedoch 75 Prozent der Gebäude im Bestand unzureichend effizient, wie Statistiken der Bundesregierung belegen. Für 30 Prozent der Befragten sind die geringen Energiekosten der Grund für die Zurückhaltung bei der energetischen Sanierung ihrer Immobilie.

Auf die Frage, wie sich der Sanierungsstau auflösen lässt, gaben die Befragten eine deutliche Antwort: 59 Prozent der Hausbesitzer würden Maßnahmen zur Heizkostensenkung ergreifen, wenn diese steuerlich absetzbar wären. Eine Klimaabgabe auf Öl und Gas würde von 44 Prozent akzeptiert - aber insbesondere dann, wenn diese durch gezielte Förderprogramme wieder an die Eigenheimsanierer zurückfließt. Eine allgemeine Klimaabgabe ohne spezifischen Verwendungszweck wird hingegen kritisch gesehen und von weniger als 30 Prozent der Befragten befürwortet. Aus den vorangestellten Ergebnissen lässt sich ableiten, dass finanzielle Anreize - insbesondere die steuerliche Abschreibung - für die energetische Sanierung am wirkungsvollsten sind. Eine zusätzliche Motivation von Immobilienbesitzern, die aufgrund der derzeitigen geringen Energiepreise untätig bleiben, könnte eine Klimaabgabe auf fossile Brennstoffe sein, wenn diese direkt für die Eigenheimsanierung verwendet wird.

Ein weiteres Ergebnis der Befragung ist, dass Verbraucher bereits bei einer geringen Energiepreissteigerung über energetische Sanierungsmaßnahmen nachdenken: 64 Prozent der Befragten wollen dann das Beratungsangebot von Installateuren und Energieberatern in Anspruch nehmen, um geeignete Maßnahmen zu realisieren. 53 Prozent ziehen den Einsatz Erneuerbarer Energien in Betracht. Daraus lässt sich die wichtige Bedeutung einer hochwertigen Energieberatung ableiten.

Durchgeführt wurde die Onlinebefragung im YouGov Panel Deutschland bei einer repräsentativen Auswahl von Haus- und Wohnungseigentümern zwischen 25 und 75 Jahren, die an Heizungskaufentscheidungen beteiligt sind. Befragt wurden 1.043 Verbraucher im Februar 2017.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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