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Deutschland steht im Tierverbrauch EU-weit an dritter Stelle

Archivmeldung vom 07.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Gemäß den jetzt von der EU-Kommission vorstellten Versuchstierzahlen 2008 sind EU-weit knapp 12 Millionen Tiere eingesetzt und getötet worden. Gegenüber der letzten Statistik 2005 (12,1 Millionen Tiere) ist das nur ein minimaler Rückgang. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist entsetzt, dass der Tierverbrauch nach wie vor so hoch ist und vor allem, dass in Deutschland nach Frankreich und Großbritannien die meisten Tiere in Tierversuchen verwendet werden und diese Zahlen zudem ansteigen.

Allein in diesen drei Ländern wurden 55 Prozent der 12 Millionen Versuchstiere verbraucht.* Als besorgniserregend bezeichnet der Verband auch den teilweise extremen Anstieg der Tierversuchszahlen in Spanien, Estland, Irland, Österreich und Portugal.**

Steigende Tierzahlen sind sowohl in der Grundlagenforschung als auch bei der  Prüfung von Produkten und medizinischen Geräten zu verzeichnen (jeweils 13 Prozent). Auffallend ist auch die Zunahme der Tierversuche für Lebensmittelzusätze. Hinsichtlich der Tierarten ist vor allem ein Anstieg bei den Schweinen, Katzen, Kaninchen und Mäusen festzustellen. Obwohl Hunde etwas weniger in den Versuch mussten, wurden immer noch 354 Hunde qualvoll in tödlichen sogenannten LD-50-Tests vergiftet.

„An diesen Zahlen zeigt sich, wie wichtig es gewesen wäre, in der vor Kurzem beschlossenen EU-Tierversuchsrichtlinie die Entwicklung und Anwendung von Ersatzverfahren bindend vorzuschreiben“, so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. “Beschämend ist, dass vor allem Deutschland zu den Spitzenländern gehört. Denn Tierversuche stehen nicht nur für Tierquälerei, sondern stellen auch aus medizinischen und methodischen Gründen ein Risiko dar. Fortschritt bedeutet, ein Forcieren der tierversuchsfreien Forschung, die bereits leistungsfähige Verfahren hervorgebracht hat. Dem Forschungsstandort Deutschland täte es sehr gut, sich hier zum Marktführer zu entwickeln.“

*Frankreich, Großbritannien und Deutschland verbrauchten alleine 55 Prozent der Tiere. In diesen drei Ländern stiegen die Versuchstierzahlen von 2005 auf 2008 wie folgt an: Deutschland um 11 Prozent auf 2.021.782 Tiere, Großbritannien um 21 Prozent auf 2.266.884 Tiere, Frankreich um 0,13 Prozent auf  2.328.380 Tiere.

** In Spanien stiegen die Zahlen von 2005 auf 2008 um 51 Prozent an auf 897.859, in Estland um 610 Prozent auf 34.794, in Irland um 197 Prozent auf 112.835, in Österreich um 32 Prozent auf 220.456 und in Portugal um 22 Prozent auf 50.888 Tiere.

Quelle: Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

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