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NABU fordert kritische Bilanz der Stallpflicht für Geflügel

Archivmeldung vom 15.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Anlässlich der heute endenden Stallpflicht für Geflügel zum Schutz vor der Vogelgrippe hat der Naturschutzbund NABU eine vorbehaltlose Bilanz der bisherigen Maßnahmen gefordert. "Die anfängliche Panik gegenüber rastenden Zugvögeln hat von der wesentlich größeren Gefahr durch Tiertransporte und Massentierhaltungen abgelenkt", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Daher müsse man kritisch prüfen, ob die Stallpflicht in Zukunft das geeignete Mittel gegen die Ausbreitung der Seuche ist. In diesem Zusammenhang sei auch zu bilanzieren, welche Auswirkungen die Stallpflicht auf die Struktur der Geflügelhaltung in Deutschland habe. Nach Auffassung des NABU führe die Stallpflicht zu einer weiteren Konzentration der Geflügelhaltung in agrarindustriellen Tierhaltungsanlagen, da vor allem die bäuerlichen Gemischtbetriebe mit einer artgerechten Geflügelhaltung den Mehraufwand nicht leisten
könnten. Dieser umwelt- und strukturpolitisch unerwünschte Nebeneffekt müsse genauso in die Bilanz einfließen wie die Frage, welche Gefahren von einer konzentrierten Massentierhaltung auf die Ausbreitung des Vogelgrippe-Erregers ausgingen.

Bevor im Frühjahr wieder ausschließlich auf die Stallpflicht gesetzt werde, sollte aus Sicht des NABU auch die Ergreifung vorbeugender Maßnahmen geprüft werden. So sei es dringend erforderlich, dezentralere Strukturen mit weitgehend geschlossenen
Kreisläufen bei Tieren und Futtermitteln zu fördern, um die Risiken einer explosionsartigen Verseuchung großer Tierbestände zu vermeiden. "Durch die industrielle Massentierhaltung sowie durch weltweite Transporte von Tieren und Futtermittel hat die Geflügelindustrie kaum kontrollierbare Übertragungswege geschaffen", so NABU-Präsident Tschimpke. Demgegenüber erscheine der Schutz des Geflügels vor einer Infizierung durch Wildvögel relativ unbedeutend. Denn es sei weiterhin fraglich, ob infizierte Vögel überhaupt noch weitere Strecken fliegen könnten. "Bei der Vogelgrippe sind die Zugvögel eher Opfer als Täter, denn tote Vögel fliegen nicht", so Tschimpke.

Quelle: Pressemitteilung NABU

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