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Massenhaltung von Ziegen in Deutschland geplant

Archivmeldung vom 05.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf der ehemaligen Landesdomäne Heidbrink im Landkreis Holzminden (Niedersachsen) soll Europas größte Massentierhaltung für Ziegen entstehen - direkt im Landschaftsschutzgebiet, am beliebten Weserradweg. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN kritisiert die geplante Anlage als nicht tiergerecht.

Insgesamt 7.500 Milch- und Fleischziegen sollen in der Anlage gehalten werden. Betreiber soll die Firma Petri (Petrella-Käse) sein, die damit auch groß in die industrielle Ziegenhaltung einsteigen möchte, statt wie bisher die Ziegenmilch auf dem Markt einzukaufen.

Das Vorhaben stößt nicht nur aus Natur- und Umweltschutz-, sondern auch aus Tierschutzgrünen auf vehemente Kritik. "Das Projekt ist in dieser Form nicht zu akzeptieren", so Ina Müller-Arnke, Nutztier-Expertin von VIER PFOTEN. "Nach den uns vorliegenden Informationen ist der Bau von insgesamt drei Ställen mit jeweils 2.500 Milchziegen zuzüglich eines Quarantänestalls sowie eines Stalls für männliche Tiere geplant. Eine Weide- oder Auslauffläche ist unseres Wissens nicht vorgesehen. Grasen oder Freigang für die auf engstem Raum zusammengedrängten Stallziegen würde demnach unterbleiben, was wir aus Tierschutzsicht und aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen als nicht hinnehmbar erachten. Die Haltung tausender Ziegen in reiner Stallhaltung entspricht nicht den Bedürfnissen dieser Tiere, die einen sehr starken Drang nach freier Bewegung und Klettern haben. Dies belegen beispielsweise wissenschaftliche Studien des Instituts für ökologischen Landbau des Johann Heinrich von Thünen-Instituts in Trenthorst".

Gerade in der Ziegenhaltung ist eine artgemäße und tierschutzkonforme Tierhaltung praktizierbar, denn normalerweise würden in Deutschland Ziegen im Freiland in Herden von maximal 200 bis 300 Tieren gehalten. In Zusammenhang mit der Landschaftspflege sieht VIER PFOTEN hier eine gute Möglichkeit, Tier- und Naturschutz in Einklang zu bringen.

"Die geplante Anlage steht außerdem in eklatantem Widerspruch zu den Vorgaben auf europäischer Ebene", betont Elvira Schiöberg vom Büro Berlin VIER PFOTEN. "Ganzjährige Stallhaltungen, längere Anbindungen und fehlende Ausläufe bei länger dauernder Stallhaltung sind unvereinbar mit einer artgemäßen Ziegenhaltung - so lauten die " Empfehlungen des Ständigen Ausschusses des Europäischen Übereinkommens zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Tierhaltungen für das Halten von Ziegen" vom 6. 11.1992. VIER PFOTEN hat sich deshalb an Bundesministerin Aigner gewandt und um eine Stellungnahme ihres Ministeriums zu dem Vorhaben gebeten. Wir möchten wissen, wie bei diesem Projekt die tierschutzrechtlichen Bestimmungen eingehalten werden sollen, und wer für die Genehmigung derartiger Anlagen verantwortlich ist".

Quelle: VIER PFOTEN

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