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Umweltministerin befürchtet Dauerschäden an der Oder

Archivmeldung vom 27.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Steffi Lemke, maskiert (2021)
Steffi Lemke, maskiert (2021)

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) befürchtet, dass die Oder von der aktuellen Umweltkatastrophe bleibende Schäden davonträgt und dass auch andere deutsche Flüsse gefährdet sind. Ob die Oder sich wieder vollständig erholen werden, lasse sich noch nicht sagen, sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"In der Oder als Ökosystem entstand weit größerer Schaden als das Fischsterben allein", sagte sie. "Die ersten Untersuchungsergebnisse lassen befürchten, dass es gravierendere Schäden geben könnte." Die Ursachen seien noch nicht endgültig geklärt, so die Grünen-Politikerin. "Aber ich würde schon das Fazit ziehen, dass es sich um eine menschengemachte Gewässerverschmutzung handelt - vermutlich in Kombination mit der Hitze, die niedrige Wasserstände und hohe Wassertemperaturen verursachte."

Angesichts der Oder-Katastrophe müsse man prüfen, ob es auch anderswo genehmigte Einleitungen in Gewässer gibt, die künftig wegen steigender Temperaturen gefährlicher werden, erklärte die Umweltministerin: "Das ist eine Möglichkeit, mit der wir rechnen müssen", hob sie hervor. "In viele Flüsse werden permanent und legal chemische Substanzen, Salze und Nährstoffe eingeleitet. Dass das bei niedrigen Wasserständen und hohen Temperaturen ein größeres Problem für ein Gewässer sein kann als bei niedriger Wassertemperatur und größerer Verdünnung, legt der gesunde Menschenverstand nahe." Schon jetzt seien die Fließgewässer stark belastet, so Lemke: "Die Flüsse in Deutschland sind allesamt in keinem guten chemischen Zustand", beklagte sie. "Nicht nur in Polen werden chemische Substanzen in Gewässer eingeleitet."

Auch in Deutschland gebe es solche genehmigten Einleitungen, die ein Risiko darstellen. Sie verwies auf das Beispiel Sachsen-Anhalt, wo Ammoniak aus einer defekten Leitung in die Saale ausgetreten sei und ebenfalls ein lokales Fischsterben ausgelöst habe. Mit Blick auf den Klimawandel müssten die Genehmigungen geprüft werden, so Lemke: "Wir haben diese massive Dürre mit so niedrigen Wasserständen an vielen Flüssen gleichzeitig, und die Dürreperioden häufen sich in den letzten Jahren. Klar ist, dass wir uns auch in Zukunft auf Dürre, Niedrigwasser und Hitzeperioden einrichten müssen - und zwar, wie dieser Sommer uns gezeigt hat, sehr schnell."

Lemke wies die Forderung von Bundes verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zurück, angesichts der niedrigen Wasserpegel in den Flüssen die Spurrinnen für die Schifffahrt zu vertiefen. "Wir müssen vor allem besser auf unsere Ökosysteme und die Ressource Wasser achten", sagte sie dem RND. "Deshalb warne ich davor, die Flüsse weiter zu vertiefen, zu begradigen und auszubauen. Die Oder-Katastrophe zeigt, dass der Ausbau des Flusses, der 2015 noch von Deutschland und Polen vereinbart wurde, ein Fehler wäre. Der Ausbau muss jetzt gestoppt werden", forderte die Grünen-Politikerin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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