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Wasserqualität: Tausende Seen und Flüsse in Deutschland verstoßen gegen EU-Vorgaben

Archivmeldung vom 19.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Gewässer in Deutschland verstoßen wegen überhöhter Nährstoffwerte zu großen Teilen gegen Qualitätsvorgaben der Europäischen Union. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen. Demnach erfüllten bis Ende 2015 von 9900 sogenannten Oberflächenwasserkörpern wie Seen und Flüssen 82 Prozent die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht. Von 1000 Grundwasserkörpern waren es laut Bundesumweltministerium 36 Prozent.

Die zuständigen Behörden in Deutschland haben bei der EU Fristverlängerungen für die betroffenen Gewässer beantragt, um die eigentlich bis Ende 2015 einzuhaltenden Vorgaben doch noch zu erreichen und eine gute Wasserqualität herzustellen. In einigen Fällen seien aber auch weniger strenge Umweltziele festgelegt worden. Gelingt die Verbesserung der Wasserqualität nicht, drohen Strafen aus Brüssel.

Die Bundesregierung räumt in der Antwort ein, dass die geplante Novellierung der Düngeverordnung allein nicht ausreichen werde, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Weitere Maßnahmen wie die Ausweisung von Wasserschutzgebieten könnten notwendig werden. Schutzgebiete seien "das wesentliche Instrument zur Bekämpfung von Gewässerverunreinigungen", so das Bundesumweltministerium. Freiwillige Maßnahmen der Länder wie etwa die Beratung von Landwirten in Sachen Düngung seien nicht ausreichend.

Peter Meiwald, umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, fordert angesichts der Gewässerbelastungen eine nationale Stickstoffstrategie. Er bemängelte, dass "die offensichtliche Hauptursache, agroindustrielle Überdüngung" erst jetzt durch die Novellierung der Düngeverordnung angegangen werde. Zudem forderte Meiwald als Gegenmaßnahme, "den Viehbesatz wieder an die Fläche zu koppeln". In einigen Regionen Deutschlands werden deutlich mehr Tiere gehalten, als Fläche zur Ausbringung der Exkremente vorhanden ist. Zu hohe Nährstoffwerte könnten zudem die Preise für Trinkwasser in die Höhe treiben, wenn dieses erst gereinigt werden müsse, warnte Meiwald. "Gutes Trinkwasser zu vernünftigen Preisen ist ein Grundrecht", sagte er.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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