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Neue Genehmigungswelle für Gentechnikversuche droht: Kommt nach Amflora die Cholera-Kartoffel?

Archivmeldung vom 30.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich der Anbaugenehmigung für die genmanipulierte Kartoffellinie Amflora fordert das Umweltinstitut München einen Zulassungsstopp für weitere Freisetzungsversuche mit genveränderten Pflanzen in Deutschland.

Nach Informationen des Umweltinstituts sind für 2009 noch sechs weitere Genpflanzen-Experimente beantragt.

In diesem Jahr soll es auf deutschen Feldern Versuche mit transgenem Mais, Petunien, Kartoffeln und Gerste geben. So plant die Universität Rostock den Anbau von Arzneimittel produzierenden Kartoffeln in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Den so genannten Cholera-Kartoffeln wurden Teile des Cholerabakteriums eingebaut. Andere Pharma-Kartoffeln sollen im Rahmen des Versuchs einen Impfstoff gegen die Kaninchenseuche RHD bilden.
Gegen den Anbau dieser Kartoffeln haben rund 70.000 Verbraucherinnen und Verbraucher Einwendungen eingereicht oder per E-Mail bei Landwirtschaftsministerin Aigner protestiert.
Über die Genehmigung will das Ministerium demnächst befinden. Doch der Anbau von Pharma Pflanzen ist laut einer Studie der Europäischen Akademie nicht von den europäischen Gentechnikbestimmungen gedeckt und damit illegal, so Andreas Bauer, Gentechnikexperte beim Umweltinstitut München. Bauer fordert daher: „Ministerin Aigner muss diese Pflanzen aus dem Gruselkabinett der Gentechnikforschung jetzt aus dem Verkehr ziehen. Den Anbau des Gen-Mais MON810 verbieten und die noch weit riskanteren Cholera-Kartoffeln zulassen:
Das wäre ein Offenbarungseid für die Glaubwürdigkeit der Verbraucherschutzministerin.
Pharma-Pflanzen haben auf dem Acker nichts zu suchen.“

Zudem will der US-Gentechnikkonzern Monsanto trotz des deutschlandweiten Verbots für den Gen-Mais MON810 neue Linien von genmanipuliertem Mais anbauen. Diese sollen verschiedene Insektengifte produzieren und wurden zusätzlich mit einer Resistenz gegen das firmeneigene Totalherbizid Roundup aufgerüstet. Auch der Schweizer Agrarkonzern Syngenta plant den Anbau von Gen-Mais, der resistent gegen das Totalherbizid „Touchdown“ gemacht wurde.

„Es darf keine Zulassungen für den Anbau von genmanipuliertem Mais geben, der den hemmungslosen Einsatz von Ackergiften fördert und die Umwelt noch höheren Risiken aussetzt als der mittlerweile verbotene MON810“, kritisiert Harald Nestler, Vorstand beim Umweltinstitut München.

Neben den Freisetzungsexperimenten, die sich noch im Zulassungsverfahren befinden, wachsen in Deutschland bereits verschiedene Gen-Pflanzen in Freilandversuchen. Derzeit werden laut dem amtlichen Standortregister für genveränderte Pflanzen zehn Experimente mit Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln und Weizen an 22 Standorten durchgeführt. Zwei Gen Maislinien sowie eine Gen-Kartoffellinie werden dabei in den bayerischen Gemeinden Düllstadt und Möttingen angebaut. Das Umweltinstitut München fordert Landwirtschaftsministerin Aigner und die bayerische Staatsregierung dazu auf, die Genehmigungen für diese Versuche zu überprüfen und Bayern durch ein Verbot endgültig gentechnikfrei zu machen.

Quelle: Umweltinstitut München e.V.

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