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110.771 Unterschriften gegen Affenhirnforschung in Baden-Württemberg

Archivmeldung vom 24.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Affe mit Elektroden und Kopfhalter in einem Primatenstuhl. Bild: Ärzte gegen Tierversuche -  AESOP Project
Affe mit Elektroden und Kopfhalter in einem Primatenstuhl. Bild: Ärzte gegen Tierversuche - AESOP Project

Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche überreicht am 27.8.2015 dem baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium 110.771 Unterschriften von Bürgern, die die Einlösung des grünen Wahlversprechens fordern, die Affenhirnversuche in Tübingen abzuschaffen. Der Verein hatte im Rahmen seiner Kampagne „Stoppt Affenqual in Tübingen“ 2011 bereits rund 60.000 Unterschriften übergeben, nun kommen über 50.000 weitere hinzu.

Trotz jahrelanger öffentlicher Proteste und klarer Wahlversprechen zeigt die Landesregierung kein Interesse, am Status quo etwas zu ändern. Erst nach dreifacher schriftlicher Anfrage an die grünen Landwirtschafts- und Wissenschaftsministerien (MLR und MWK) hat das MLR nach einem drei viertel Jahr den Ärzten gegen Tierversuche nun einen Termin zur Übermittlung der Unterschriften eingeräumt. Kurz zuvor hatte der Ärzteverein der grün-roten Landesregierung öffentlich Klientelpolitik und Ignoranz gegenüber Tierschutzbelangen vorgeworfen.

„Offensichtlich haben weder Tierschutzminister Alexander Bonde noch Wissenschafts- und Kunstministerin Theresia Bauer etwas mit Tierschutz und fortschrittlicher Forschung am Hut“, moniert Dipl. Biol. Silke Strittmatter, Sprecherin der Ärzte gegen Tierversuche.

So finden beide keine Zeit, die über 50.000 neu gesammelten Unterschriften ihrer Bürger und Wähler entgegenzunehmen und sich entsprechend ihrer Amtsaufgabe deren Wünschen und Forderungen zu stellen. Stattdessen nimmt der Leiter der Abteilung Verbraucherschutz gemeinsam mit der Tierschutzbeauftragten das Bürgerbegehren entgegen. Minister Bonde hatte bereits 2011, kurz nach seiner Wahl, kein Interesse, sich seinem eigenen Wahlversprechen zu widmen, die „Versuche an Primaten innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu beenden“, wie es sich die Grünen auf ihre Fahnen geschrieben hatten, und die bis dahin gesammelten 60.000 Unterschriften entgegenzunehmen. Ministerin Bauer bleibt der Ärztevereinigung gegenüber bis dato jede Antwort schuldig und räumt dieser folglich keinen Gesprächstermin ein. Dagegen steht sie in intensivem Kontakt mit den Tierexperimentatoren und stellt sich vollends auf deren Seite. Jüngst verdeutlichte sie in einer Sitzung zum Tierschutzverbandsklagerecht, dass die Tierversuchsseite zahlreiche Wünsche an sie herangetragen habe, für welche Regelungen gefunden wurden und man sich den Forschungsstandort nicht in Misskredit bringen lasse, was ausdrücklich die Affenhirnforschung einschließt.

Der Ärzteverein kritisiert die grün-rote Regierung als Politik der Ignoranz gegenüber ethischer und moderner Forschung, die kranken Menschen zugutekommen würde und bezeichnet sie als Interessensvertreter der finanzstarken Tierversuchslobby, die ihr den Takt vorgibt. „Die Landtagswahl im kommenden Frühjahr wird zeigen, ob Grün-Rot weiter auf die Wählergunst derer bauen kann, die insbesondere Grün im Vertrauen gewählt haben, ihr Versprechen zur Beendigung der Tierversuche einzulösen, nun jedoch vollends verraten und verkauft wurden“, kommentiert Strittmatter. „Es ist unfassbar, dass unter der Schirmherrschaft von Grün-Rot Affen aus rein elitärer Neugierforschung gequält und neue Tierversuchslabore aus Steuergeldern gebaut werden.“ Vor wenigen Monaten hatte die Ärztevereinigung die geheimen Neubaupläne eines Tierversuchslabors an der Uni Hohenheim publik gemacht und die Landesregierung zur Stellungnahme aufgefordert. Doch diese bleibt jede Antwort schuldig.

Die Ärzte gegen Tierversuche werden die Landtagswahl zum Anlass nehmen, auf die schwerwiegenden Defizite der aktuellen Landesregierung hinzuweisen und ihre Kampagne solange fortführen, bis auch Baden-Württemberg sich einer ethischen und medizinisch sinnvollen Forschung öffnet und damit den Fortschritt für kranke Menschen nicht weiter zugunsten rein wirtschaftlicher und machtgeleiteter Interessen blockiert.

Quelle: Ärzte gegen Tierversuche

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