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Gewinn wird aufgefressen: Gutachten errechnet Kosten für Wolfs-Abwehr

Archivmeldung vom 30.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wolffamilie / Wölfe (Symbolbild)
Wolffamilie / Wölfe (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die Pflege von Streuobstwiesen, Magerrasen oder Deichen durch Schafe wird durch die Rückkehr des Wolfes deutlich teurer. Das wird jetzt erstmals durch ein unabhängiges Gutachten belegt, wie die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

Das vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Agrar-Beratungsinstitut KTBL hat in einer Studie detailliert die Kosten und den Zeitaufwand erfasst, die durch den Einsatz von Herdenschutzhunden, Eseln oder Schutzzäunen entstehen. Unter den 60 befragten Betrieben sind auch zehn aus Sachsen-Anhalt. Das Ergebnis: Die von den Ländern geförderte Anschaffung von Schutzeinrichtungen macht nur den geringsten Teil der Kosten aus. 85 bis 95 Prozent der Ausgaben entstehen erst danach und bleiben an den Tierhaltern hängen.

Minutengenau erfasst und berechnet wurde etwa der Aufbau und das Ausbessern von Schutzzäunen oder die Pflege von Schutzhunden. Umgerechnet auf den Hektar würde sich die Schafhaltung in den meisten Biotopen um Werte zwischen 150 und 300 Euro im Jahr verteuern. Das könnte den Gewinn eines Schäfers vollständig auffressen. "Ein typischer Schafzuchtbetrieb in Sachsen-Anhalt macht nur 250 Euro Gewinn je Hektar, und davon muss der Halter noch seine Arbeitszeit bezahlen", sagt Hans-Jörg Rösler, Geschäftsführer beim Landesschafzuchtverband. "Bei solchen Kosten für den Wolf gibt es dann keinerlei Anreiz mehr, mit Schafen loszuziehen."

Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) nennt die Zahlen der KTBL "eine gute Grundlage" zum Planen der weiteren Förderung von Schäfern. Sie fordert zudem, dass die EU die Pflege von Biotopen besser bezahlt. "Dafür wird Sachsen-Anhalt sich einsetzen", sagte sie der MZ.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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