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Großes europäisches (Fisch-)Eiersuchen im Atlantik

Archivmeldung vom 17.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Makrelen in einem französischen Fischgeschäft
Quelle: (Foto: Jens Ulleweit/Thünen-Institut) (idw)
Makrelen in einem französischen Fischgeschäft Quelle: (Foto: Jens Ulleweit/Thünen-Institut) (idw)

Kurz vor Ostern, am 21. März 2016, läuft das deutsche Fischereiforschungsschiff „Walther Herwig III“ zu einer sechswöchigen Reise in die Keltische See und in westbritische Gewässer aus. Fischereiwissenschaftler des Thünen‐Instituts für Seefischerei werden während der Fahrt Plankton- und Fischereidaten sammeln. Im Fokus steht dabei die kommerziell wichtigste europäische Fischart, die Makrele (Scomber scombrus).

Die Forscher setzen ein spezielles Fanggerät ein, um während der Reise im großen Maßstab Fischeier zu sammeln und zu bestimmen. Diese Daten bilden eine wichtige Grundlage für die Abschätzung, wie groß der Makrelenbestand aktuell ist. Die Populationsgröße der Makrele wird dabei über die Anzahl der abgelegten Eier in Bezug zur Fruchtbarkeit der Elterntiere ermittelt – ein enormer Aufwand, weil die Makrelen ihre Eier in einem weiten Gebiet des Nordostatlantiks und über einen langen Zeitraum ablegen.

Die Aufteilung der Fischereiquoten für Makrelen ist unter den Nationen, die den Bestand nutzen, seit Jahren heftig umstritten. Dies liegt daran, dass sich das Verbreitungsgebiet der Makrele seit 2007 stark in nördlicher und nordwestlicher Richtung vergrößert hat. Dadurch konnten sich Fischereien um die Färöer-Inseln, Island und sogar bei Grönland entwickeln. Da es sich hierbei aber um den gleichen Bestand handelt, heißt das, es gibt bei der Aufteilung der Quotenkuchens kleinere Stücke für andere.

Umso wichtiger ist es, dass auf wissenschaftlicher Seite alle Fischereinationen kooperieren und eine von der kommerziellen Fischerei unabhängige Abschätzung der Größe des Makrelenbestandes erarbeiten. 2016 beteiligen sich insgesamt zehn Nationen – Portugal, Spanien, Irland, Großbritannien, die Niederlande, Dänemark, Deutschland, Norwegen, die Färöer-Inseln und Island – entweder mit Forschungsschiffen, gecharterten Fischereifahrzeugen oder mit Laboranalysen an dieser vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) koordinierten und von der Europäischen Union mitfinanzierten Forschungskampagne.

Die Wissenschaftler an Bord der „Walther Herwig III“ werden unter der Fahrtleitung von Jens Ulleweit in ihrem Untersuchungsgebiet alle 15 Seemeilen mit sehr feinmaschigen Netzen Proben des Planktons nehmen, um die Fischeier abzuschöpfen. Noch während der Reise werden die Makreleneier und die Eier der im gleichen Gebiet vorkommenden Holzmakrele (Stöcker, Trachurus trachurus) aus den Proben sortiert und bestimmt. Zusätzlich führen die Wissenschaftler regelmäßig Netzfänge durch, um erwachsene Tiere zu erhalten. Diese Stichproben werden genau untersucht, um die für diese Methode der Bestandszählung notwendigen Daten zur Biologie der Elterntiere zu erhalten.

Im August werden dann die Ergebnisse aller beteiligten Nationen im Internationalen Rat für Meeresforschung zusammengeführt und miteinander verrechnet, um eine Abschätzung der Bestandsgrößen zu erhalten. Dies bildet die Grundlage für die wissenschaftliche Fangempfehlung und damit für die späteren Fischereiquoten.

Während der Reise berichten die Wissenschaftler in einem Blog auf der Webseite des Thünen-Instituts in Text und Bild zeitnah über den Fortgang ihrer Untersuchungen: http://www.thuenen.de.

Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (idw)

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