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Klimaforscher Mojib Latif im ZDF-Mittagsmagazin: Umweltverpester zur Kasse bitten

Archivmeldung vom 16.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der Klimaforscher Mojiib Latif fordert eine Neuorientierung in der Klimadiskussion. "Die Diskussion muss vielfältiger stattfinden. Es ist verfehlt, sich auf die Autos und auf die Flugzeuge zu konzentrieren", sagte der Professor des Leibniz-Institut für Meeres- Wissenschaften im ZDF-Mittagsmagazin am 16. März 2007.

"Damit würde man bestenfalls ein paar Prozent des deutschen CO2-Ausstoßes reduzieren können." Latif weiter: "Verbote sind nicht das Richtige. Es müssen Echtpreise her – derjenige der die Umwelt verpestet, der sollte auch zur Kasse gebeten werden. Und wenn man solche Echtpreise hätte, dann würde sich auch vieles von alleine regeln."

Zum Anteil des Kohlendioxyds an der Klimaveränderung sagte Latif:"CO2 ist für ein Großteil der durch uns Menschen verursachten Erwärmung verantwortlich. Etwa 60 Prozent gehen auf das Konto von CO2. Deswegen sollten wir aber auch die anderen Gase wie Methan oder Lachgas nicht aus den Augen verlieren."

Latif forderte, in der Klimadiskussion die Größenverhältnisse immer wieder zu betrachten. "Bei uns in Deutschland, und wir Deutschen wollen ja Vorbild sein, kommen die größten Emissionen auf die Kraftwerke - gut 40 Prozent der deutschen CO2-Emissionen. 20 Prozent entfallen auf den Verkehr, knapp 15 Prozent auf die privaten Haushalte. Wir dürfen natürlich jetzt nicht nur auf den Verkehr achten, sondern müssen uns auch die großen Potenziale ansehen, insbesondere den Kraftwerkspark. Aber darüber hinaus muss man auch sehen, Deutschland trägt nur einige Prozent zum C02-Ausstoß bei, die EU 15 Prozent. Das heißt, wir müssen auch an die großen Sünder ran, insbesondere an die USA und China."

Latif setzt auf erreichbare Ziele im Kampf gegen den Klimawandel: "Es ist ja das sogenannte "Zwei-Grad-Ziel" formuliert worden", sagte Latif. Das bedeute, dass die Erwärmung bis zum Jahr 2100 zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit nicht überschreiten sollte. "Dieses Ziel ist noch zu erreichen", betonte Latif. "Das würde aber bedeuten, dass wir in den nächsten 20 Jahren den Ausstoß - insbesondere den CO2-Ausstoß - um 20 Prozent reduzieren müssen. Bis 2050 dann um 50 Prozent und bis 2100 um 80 bis 90 Prozent. Das heißt aber auch, dass die Industrienationen, wie wir Deutschen, über diese Ziele hinaus gehen müssen, damit man den Schwellen- bzw. Entwicklungsländern noch eine gewisse Möglichkeit der Entwicklung lässt."

Quelle: Pressemitteilung ZDF

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