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NABU: Studie belegt weltweites Versagen der Gentechnik

Archivmeldung vom 07.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vandana Shiva bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Bild: NABU/A. Gretemeier
Vandana Shiva bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Bild: NABU/A. Gretemeier

Angepriesen als Wundermittel für Ertragssteigerungen und Waffe gegen den Welthunger, hat sich die Gentechnik in der Landwirtschaft nach Erkenntnissen der neuen Studie "The GMO emperor has no clothes" als das genaue Gegenteil erwiesen. Der NABU hat den Report heute in Berlin vorgestellt. Er wurde von verschieden zivilgesellschaftlichen Organisationen aus der ganzen Welt zusammengetragen und ist eine Abrechnung mit den Versprechen der Agrogentechnik-Industrie.

"Tatsächlich steigert gentechnisch verändertes Saatgut weder die Ernteerträge, noch bekämpft es den Welthunger oder reduziert den Einsatz von Pestiziden", fasst die prominenteste Autorin der Studie und Trägerin des alternativen Nobelpreises Vandana Shiva das Ergebnis zusammen. Stattdessen habe die Gentechnik weltweit zu einer Konzentration und Monopolisierung des Saatgutmarktes in nie gekanntem Ausmaß beigetragen und trotz 30 Jahre Forschung und 13 Jahre kommerziellen Anbaus keine signifikanten Ertragssteigerungen gebracht.

Im Gegenteil: Beikräuter, die gegen Unkrautvernichtungsmittel wie Glyphosat resistent sind, nehmen zu. Diese Mittel werden zusammen mit herbizidresistenten Pflanzen eingesetzt und führen zu "Superunkräutern", die erhebliche ökonomische Schäden in den USA verursachen. Die betroffene Fläche hat sich in den letzten vier Jahren verfünffacht. Neun neue resistente Beikräuter traten in Brasilien in den letzten Jahren auf. Als Folge wird nicht nur die Dosierung von Glyphosat erhöht, es werden auch zunehmend giftigere Pestizide in unübersichtlichen Mischungen eingesetzt. Nach den Pflanzen entwickeln sich zunehmend auch Resistenzen bei Schadinsekten wie dem Baumwollkapselbohrer, der eigentlich mit gentechnisch veränderter Baumwolle bekämpft werden sollte.

Die Lobbyisten der Chemie- und Saatgutunternehmen, wie Monsanto, Bayer & Co, sind weltweit in Zulassungsbehörden, den Agrarministerien und ausgerechnet den großen Stiftungen vertreten, die den Hunger in Afrika bekämpfen wollen. Dieses Konzept der "Revolving Doors" fällt unter den Begriff Korruption. In den USA zahlen die Biotechnologiekonzerne dreistellige Millionenbeträge an die Kongressabgeordneten. In Europa oder Deutschland planen die Biotechnologiekonzerne über eigens eingerichtete Beratungskommissionen wie "Plants for the Future" oder den Bioökonomierat millionenschwere Forschungsprogramme mit.

"Um millionenschwere Forschungs- und Entwicklungsförderungen gentechnisch veränderter Pflanzen zu begründen, wird immer wieder die Sicherung der Welternährung herangezogen. Dabei sind sich fast alle einig, dass viel mehr robuste, regional angepasste und bodenerhaltende Landnutzungskonzepte nötig sind", sagte NABU-Gentechnikexpertin Steffi Ober. Gentechnik trage heute nicht zur Welternährung bei, sondern fließe als Genmais oder Gensoja in den Tank oder Futtertrog. Über 80 Prozent der Welternährung werde tatsächlich durch Kleinbauern geleistet, die auf günstige low input-Systeme statt auf teures Saatgut, Pestizide und Dünger angewiesen sind. Mehr noch: "Studien beweisen, dass der ökologische Landbau in Afrika die Erträge glatt verdoppelt und noch dazu zur Sicherung der Bodenfruchtbarkeit beiträgt", so Ober.

Die vollständige Studie auf Englisch finden Sie unter www.navdanyainternational.it.

Quelle: NABU (ots)

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