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rbb-exklusiv: Schwere Tierquälerei in Brandenburger Schlachthof

Archivmeldung vom 08.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kühe
Kühe

Foto: Flominator
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Schlachtbetrieb der Hakenberger Fleisch GmbH im Kreis Ostprignitz-Ruppin ist es offenbar zu schweren Verstößen gegen den Tierschutz gekommen. Das zeigen Filmaufnahmen der Tierschutzorganisation Animal Rights Watch (ARIWA), die dem rbb exklusiv vorliegen. ARIWA wirft den Betreibern vor, dass auf dem Schlachthof Rinder geschlachtet wurden, die noch nicht fachgerecht betäubt waren.

Auf den Aufnahmen, die an unterschiedlichen Tagen erstellt wurden, ist zu sehen, wie Beschäftigte des Unternehmens mehrfach erfolglos versuchen, Rinder mit einem Bolzenschussgerät zu betäuben. Die Rinder zeigten dennoch weiterhin Reaktionen. Offensichtlich wurde die Betäubung nicht fachmännisch durchgeführt. Außerdem bluten Tiere nicht schnell genug aus, weil die Mitarbeiter falsche Schnitte ansetzen. Darüberhinaus zeigen die Bilder wie die Rinder vor der Schlachtung von einem Arbeiter getreten und mit einem Stock geschlagen werden. Auch Elektroschocker zum Treiben seien vorschriftswidrig gegen den Kopf eingesetzt worden.

Die für die Kontrollen zuständige Amtsveterinärin des Kreises, Simone Heiland, zeigte sich beim Anblick der Aufnahmen schockiert und kündigte eine umgehende strafrechtliche Prüfung gegen einzelne Mitarbeiter an. Der Geschäftsführer der Hakenberger Fleisch GmbH, Jens Winter, bestätigte, dass die Aufnahmen Vorgänge in seinem Unternehmen abbilden. Gegenüber dem rbb bezeichnete er das Vorgehen seiner Beschäftigten als "nicht akzeptabel". Ein Mitarbeiter dürfe inzwischen den Hof nicht mehr betreten, ein anderer nicht mehr schlachten, so Winter. Vorläufig sei der Schlachtbetrieb eingestellt worden.

Die Hakenberger Fleisch GmbH wirbt damit, dass sie Bio-zertifiziert sei. Man nehme die "Verantwortung für eine ruhige Entladung und eine stressarme Schlachtung" ernst und garantiere eine "fachgerechte Schlachtung".

ARIWA verlangt die Schließung des Schlachthofes. Auch die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz verurteilte die Praktiken und fordert bundesweit Videoaufnahmen in Schlachtbetrieben, um Verstöße besser ahnden zu können.

Über den Fall berichten das ARD-Mittagsmagazin und Brandenburg aktuell am 08.11.2018.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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