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Wir brauchen ein mutiges Klimaschutz-Abkommen

Archivmeldung vom 04.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

WWF-Generaldirektor James Leape plädiert für erste Schritte auf der Ministerkonferenz in Nairobi.

Die Welt braucht dringend ein neues Abkommen zum Klimawandel, um die schlimmsten Auswirkungen der globalen Erwärmung, einschließlich heftigerer Stürme und deutlicher Wasserknappheiten zu verhindern, sagt James Leape, Generaldirektor des WWF International in Gland (Schweiz). Der Klimawandel habe den Planeten bereits in einem unerwarteten Ausmaß im Griff. Dies, so Leape, würde ohne ein deutliches Bekenntnis zu größeren Kohlendioxideinsparungen nach dem Laufzeitende des Kyoto-Protokolls 2012 voraussichtlich noch schlimmer werden.

"Es ist nun äußerst dringend, dass die am Kyoto-Protokoll Beteiligten ernsthaft über ein Nachfolgeabkommen verhandeln. Sie müssen jetzt zusammenkommen und sich auf eine mutige Übereinkunft einigen", sagte der WWF-Generaldirektor in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, an dem wir uns eine Unterbrechung der Anstrengungen leisten können.

Diplomaten und Minister müssten sich beim Treffen der Vereinten Nationen zum Klimawandel im November in Nairobi zu einem neuen Abkommen verpflichten und einen Zeitplan für dessen Fertigstellung bis zum Jahre 2008 erstellen, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, sagte Leape, der an der Konferenz teilnehmen wird. Letztes Jahr hatten die Minister zwar beschlossen, Regeln für die Zeit nach 2012 festzulegen, setzten dafür aber keine zeitliche Frist.

Leape nannte Forderungen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, dass die EU bis 2020 ihre Emissionen um 30 Prozent reduzieren müsse, und des Gouverneurs Arnold Schwarzenegger, die Emissionen Kaliforniens bis 2050 um 80 Prozent im Vergleich zum Bezugsjahr 1990 zu reduzieren, als die richtige Größenordnung für das Nachfolgeabkommen zu Kyoto "Diese zwei Staatschefs geben damit die Richtung vor, wohin wir uns bewegen sollten, und das ist die Herausforderung für die Gespräche", sagte Leape. "Um solche Ziele sollte es bei den Verhandlungen gehen."

Die Sicherheit, dass ein breiteres, strikteres Abkommen dem Kyoto-Protokoll folgt, würde Firmen, die jetzt Kraftwerke bauen - die also dann laufen, wenn das neue Abkommen in Kraft tritt - stärker motivieren, Emissionen zu reduzieren und Energie zu sparen. "Dann weiß die Industrie heute, was sie konkret planen muss", sagte Leape.Um die globale Erwärmung bis zum Jahr 2100 noch unter einem Anstieg von zwei Grad Celsius zu halten - eine Grenze, ab der viele Umweltschützer gefährliche Auswirkungen fürchten - sind unmittelbare Emissionsreduktionen und Langzeitplanungen durch ein neues Klimaschutz-Abkommen nötig, sagte Leape. "Wenn wir erfolgreich die schlimmsten Folgen des Klimawandels abwenden wollen, müssen wir einen deutlichen Rückgang der globalen Kohlendioxidemissionen in 10 bis 15 Jahren anstreben. Dazu, so Leape, müssen wir jetzt aggressive Maßnahmen in den industrialisierten Ländern vornehmen. "Das", so der WWF-Chef, "halte ich für möglich. Wir verlangen von Europa und von anderen Ländern, in Sachen Klimaschutz die Führung zu übernehmen und den Schritt zu machen und ein mutiges Abkommen zu schließen. Und wir müssen CO2-neutrale Kraftwerke planen und gleichzeitig die Energieeffizienz verbessern, damit wir überhaupt nicht mehr so viele Kraftwerke brauchen."

(Das Interview mit Jim Leape führte die Nachrichtenagentur Reuters)

Quelle: Pressemitteilung WWF Deutschland

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