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Malta: Jagdsaison auf Zugvögel beginnt

Archivmeldung vom 01.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich der Eröffnung der Jagdsaison in zahlreichen Mittelmeerländern hat das Komitee gegen den Vogelmord heute eine bessere Bekämpfung der illegalen Jagd auf Zugvögel in der EU gefordert und seinen diesjährigen Aktionsplan gegen die Wilderei in Italien und auf Malta vorgelegt.

Insgesamt werden in diesem Herbst mehr als 110 Aktivisten im Auftrag des Vereins in den Hochburgen der Wilderei unterwegs sein, um Abschuss und Fang gefährdeter Arten zu dokumentieren und die Behörden im Kampf gegen Jäger und Vogelfänger zu unterstützen.

Vorsitzender Heinz Schwarze kündigte an, dass das Komitee ab dem 11. September ein dreiwöchiges Camp gegen die illegale Vogeljagd auf Malta durchführen wird. Im Rahmen der "Safe haven" genannten Aktion werden 32 Mitglieder des Verbandes als "Bird Guards" auf der Mittelmeerinsel unterwegs sein, um den Abschuss geschützter Greifvögel, Pirole und Bienenfresser zu dokumentieren und der Polizei beim Verfolgen der Täter zu helfen. Bei den Teilnehmern handelt es sich um Ornithologen und Vogelschützer aus Deutschland, Israel, Großbritannien, den Niederlanden, Italien Polen, Bulgarien und den U.S.A.., die von drei hauptamtlichen Komitee-Mitarbeitern und einer Tierärztin unterstützt werden. Weil Wilderer in den letzten Jahren immmer wieder nachts schlafende Greifvögel mit Scheinwerfern hochgescheucht und abgeschossen hatten, wird das Komitee in diesem Jahr größere Vogelschlafplätze rund um die Uhr bewachen. Schwarze: "Wir haben mehrere Teams mit Nachtsichtgeräten und Infrarot-Kameras ausgestattet und können Personen oder Nummernschilder auch bei völliger Dunkelheit noch identifizieren". Die Aktion erfolgt in enger Abstimmung mit der maltesischen Polizei und lokalen Naturschutzverbänden.

Wie das Komitee weiter mitteilt, sind auch die Vorbereitungen für das große Vogelschutzcamp in der norditalienischen Provinz Brescia so gut wie abgeschlossen. Ziel dieses Einsatzes ist das Suchen und Zerstören von Vogelfallen, mit denen in den Südalpen jedes Jahr Hunderttausende Rotkehlchen, Finken und andere Singvögel für Restaurants gefangen werden. "Bis jetzt haben sich mehr als 80 Freiwillige aus Deutschland und Italien angemeldet", freut sich Schwarze. Mit Hilfe der Aktivisten und in Zusammenarbeit mit der Sondereinheit NOA (Nucleo Operativo Antibracconaggio) der italienischen Forstpolizei sollen Wilderer direkt an ihren Fangplätzen gestellt werden. Im letzten Jahr wurden auf diese Weise 57 Vogelfänger in flagranti erwischt und von der Polizei abgeführt.

Die Zugvogeljagd hat im Süden Europas eine lange Tradition. Nach Schätzungen von Experten werden rund um das Mittelmeer jeden Herbst mehr als 200 Millionen Vögel auf dem Weg in ihr Winterquartier abgeschossen oder gefangen. Der Großteil der Tiere landet als "Delikatessen" auf dem Grill. Das Komitee gegen den Vogelmord setzt sich seit 1975 für einen besseren Vogelschutz und ein Verbot des Vogelfangs entlang der Zugrouten ein.

Quelle: Komitee gegen den Vogelmord e. V.

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