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Direktorin des Senckenberg-Museums: "Wir befinden uns wieder in einer Phase des Artensterbens"

Archivmeldung vom 13.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Schädel des Höhlenbären aus dem Pleistozän. Bild: Senckenberg, Sven Tränkner
Schädel des Höhlenbären aus dem Pleistozän. Bild: Senckenberg, Sven Tränkner

Parallelen zwischen dem Schicksal der Dinosaurier und der Jetztzeit sieht Brigitte Franzen, neue Direktorin des Frankfurter Senckenberg-Museums. "Wir befinden uns gerade wieder in einer Phase des Artensterbens. Wir Menschen schließen uns davon immer aus. Das Beispiel der Saurier lässt sich auf uns direkt beziehen", erläuterte die Wissenschaftlerin im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Darin bestehe auch die anhaltende Faszination der riesigen Saurierskelette in der Sammlung des Museums, dem sie seit Beginn des Jahres vorsteht: "Gerade im Gegenüber und bei der Vergewisserung, dass ein so großes wehrhaftes Tier ausgestorben ist, entwickelt der Mensch eine direkte Beziehung zur Naturgeschichte und setzt diese in Beziehung zu sich selbst. Hier wird anschaulich, was ich beim Betrachten eines gefährdeten Insektes oder Vogels nicht sofort spüre."

Brigitte Franzen kündigte an, das Thema Naturschutz im Senckenberg-Museum weiter verfolgen zu wollen. Dazu werde man auch Kontakt mit "Bürgerwissenschaftlern" aufnehmen und deren Engagement und deren Kenntnisse nutzen. Franzen will auch junge Umweltaktivisten der Generation von Greta Thunberg einbeziehen. "Wir haben gerade einen Jugendbeirat gegründet mit Menschen zwischen 16 und 18 Jahren. Das Wort Beirat wird ernst genommen. Diese Gruppe ist eingeladen, unser Museum zu beraten. Wir wollen wissen, welche Themen diese Generation umtreiben und wie sie Themen der Natur umgesetzt sehen wollen", sagte Franzen weiter. Nach ihren Worten müssten die Menschen ihren Lebensstil überdenken. "Heute haben wir es mit einer Dystopie zu tun. Sie bedeutet, dass wir uns mit menschengemachtem Mikroplastik, Bedrohung und Klimaerwärmung auseinandersetzen müssen. Diese Themen wollen wir hier im Museum diskutieren", sagte Franzen.

Die promovierte Kunsthistorikerin Brigitte Franzen wechselte zum Jahresbeginn von der Aachener Ludwig-Stiftung nach Frankfurt. Die Wissenschaftlerin hatte unter anderem auch als Kuratorin der Skulptur Projekte in Münster 2007 auf sich aufmerksam gemacht. Bereits ihr Vater war als Paläontologe am Senckenberg-Museum aktiv. Das Frankfurter Museum ist für seine großen Saurierskelette und für seine 40 Millionen Objekte umfassende Sammlung zur Erd- und Naturgeschichte weltberühmt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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