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Risiko chemischer Pflanzenschutz: Neue Strategien entwickelt

Archivmeldung vom 23.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
  Bildquelle: aboutpixel.de / 0107 | In der Sonne gereift... © Steve_ohne_S
Bildquelle: aboutpixel.de / 0107 | In der Sonne gereift... © Steve_ohne_S

In der Abschlussbroschüre des Verbundprojekts „start2: Strategien zum Umgang mit hormonell wirksamen Agrarchemikalien“ werden die Ergebnisse des Projekts als Handreichung für die Praxis vorgestellt. Dabei wird klar: nur gemeinsam können Industrie, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft die Risiken im chemischen Pflanzenschutz minimieren.

In der Landwirtschaft werden viele chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die anschließend in Gewässern, Böden und Nahrungsmitteln zu finden sind. Darunter sind auch Wirkstoffe, die hormonell (endokrin) wirksam sind. Sie gefährden möglicherweise Mensch und Umwelt, da sie im Verdacht stehen, Störungen im Fortpflanzungs-, Nerven- und Immunsystem auszulösen. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „start2: Strategien zum Umgang mit hormonell wirksamen Agrarchemikalien“ wurden nun in einer Abschlusspublikation des Projekts neue Strategien vorgestellt.

„Vorsorge durch gemeinsame Verantwortung: Integrative Strategien zu Risikominderung im chemischen Pflanzenschutz“ ist eine Handreichung für die Praxis. Darin wird beschrieben, in welchen Bereichen gemeinsam angesetzt werden muss, um die Risiken zu reduzieren: In der Entwicklung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen, in der landwirtschaftlichen Pflanzenschutzpraxis und im Gewässer- und Trinkwasserschutz. Die vorgestellten Strategien entstanden kooperativ, indem alle wichtigen Akteure wie Landwirte, Herstellerfirmen oder Verbände einbezogen wurden. In der Broschüre sind zudem die derzeitige Rechtslage und der aktuelle Stand der Risikominderung beschrieben.

Grundlage der Empfehlungen waren unter anderen empirische Befragungen von Landwirten zu ihrem Umgang mit endokrin wirksamen Pflanzenschutzmitteln. Darin zeigte sich beispielsweise im Kartoffelanbau, dass bis auf eine Ausnahme alle Betriebe Pflanzenschutzmittel aus der Liste der endokrinen Verdachtswirkstoffe einsetzen. In vielen Fällen werden endokrine Verdachtswirkstoffe ohne das Wissen um mögliche Risiken eingesetzt: 47 Prozent der Landwirte fühlen sich schlecht über die Problematik hormonell wirksamer Pflanzenschutzmittel informiert und 48 Prozent der Befragten haben noch nie davon gehört. Dabei wären über 30 Prozent bereit, andere Mittel einzusetzen, auch wenn diese in der Wirkung nicht ganz so gut wären.

Die Abschlusspublikation „Vorsorge durch gemeinsame Verantwortung: Integrative Strategien zu Risikominderung im chemischen Pflanzenschutz“ ist kostenfrei beim ISOE über [email protected] als Druckexemplar.

Quelle: Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE

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