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VIER PFOTEN kritisiert in einem offenen Brief an den türkischen Botschafter Grausamkeiten bei Geflügeltötungen

Archivmeldung vom 14.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In einem offenen Brief an den türkischen Botschafter kritisiert heute die Geschäftsführerin der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz, Dr. Marlene Wartenberg, den grausamen Umgang mit Geflügel bei der Seuchenbekämpfung.

Zwar müssten alle Schritte unternommen werden, um die Ausbreitung der Vogelgrippe und insbesondere die Ansteckung weiterer Menschen zu bekämpfen. Dies rechtfertige aber nicht die Anwendung barbarischer Tötungsmethoden. Laut Medienberichten wird das Geflügel in Säcke gesteckt und bei lebendigem Leibe begraben. Die Türkei verfüge über ein modernes Tierschutzgesetz und strebe die Mitgliedschaft in der Europäischen Union an. Vor diesem Hintergrund müsse der Tierschutz gerade bei Massentötungen angemessen berücksichtigt werden.

An den Botschafter der Republik Türkei
Herrn Mehmet Ali Irtemcelik

Offener Brief von VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz anlässlich der grausamen Geflügeltötungen in der Türkei bei der Tierseuchenbekämpfung

Hamburg, 13.01.2006

Sehr geehrter Herr Botschafter,

wie bereits zuvor in Asien und Rumänien dokumentieren Medienberichte auch in der Türkei einen äußerst grausamen Umgang mit Geflügel, das zur Bekämpfung der Vogelgrippe getötet wird. In Fernsehberichten ist zu sehen, wie massenweise Hühner, Enten und anderes Geflügel unzureichend oder gar nicht betäubt in Säcke gesteckt und lebendig begraben wird.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Türkei ist es verständlich, dass alle zur Seuchenbekämpfung notwendigen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Ansteckung weiterer Menschen zu verhindern. Die derzeit stattfindenden Grausamkeiten sind damit jedoch in keiner Weise zu rechtfertigen, zumal die Seuchengefahr in der Türkei seit geraumer Zeit bekannt ist und die zuständigen Behörden alle notwendigen Maßnahmen für die tierschutzgerechte Tötung von Geflügel hätten ergreifen können.

Die Türkei verfügt über ein modernes Tierschutzgesetz, dass den beschriebenen Umgang mit Tieren sicher nicht legitimiert. Auch strebt Ihr Land die Mitgliedschaft in der Europäischen Union an, die dem Tierschutz einen hohen ethischen Stellenwert zubilligt. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass nach europäischem Recht bei der Tötung von Tieren der Tierschutz berücksichtigt werden muss. Wir fordern Sie vor diesem Hintergrund auf, sich umgehend für die Anwendung tierschutzkonformer Tötungsmethoden einzusetzen.

Ich verbringe seit vielen Jahren kulturell inspirierende Urlaube in Ihrem wunderschönen Land und möchte dies auch wieder tun. Sollte sich die beschriebene Ignorierung grundsätzlicher Tierschutznormen jedoch fortsetzen, sehe ich mich gezwungen, in Zukunft andere Reiseziele zu wählen. Dies dürfte auf viele weitere Menschen zutreffen, die sich so wie ich dem Schutz von Tieren verbunden fühlen.

In Erwartung einer Stellungnahme verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Dr. Marlene Wartenberg
Geschäftsführerin

Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

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