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Polizeieinsatz im Nürnberger Zoo gegen Delfinschützer

Archivmeldung vom 14.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tierschützer im Nürnberger Delfinarium. Bild: Journal Society GmbH (jsg)
Tierschützer im Nürnberger Delfinarium. Bild: Journal Society GmbH (jsg)

Als wenn der Nürnberger Tiergarten nicht schon genug Publicity mit vermehrt kritischen Stimmen in Sachen Flocke in den vergangenen Tagen hatte. Am Samstag besetzten etwa 20 Tierschutz-Aktivisten das Nürnberger Delfinarium, um friedlich gegen die Haltungsbedingungen der Meeressäuger und gegen den Ausbau der „Delfin-Lagune“ zu protestieren.

Offenbar war der Tiergarten vor der Aktion gewarnt worden. Über zehn Polizisten und Sicherheitspersonal des Zoos hinderten die Tierschützer recht schnell daran, die trotz vorheriger Taschenkontrollen offenbar unentdeckt eingeschleusten Transparente auszurollen. Gleichwohl konnten sich die Aktivisten lautstark bemerkbar machen, um gegen die Delfinhaltung zu skandieren. Andreas Morlok (42), langjähriger Wal- und Delfinschützer äußerte als Initiator der Protestaktion die Vermutung, dass die Protestler bereits vorher schon überwacht worden seien, „da die Aktion nur im kleinsten Kreis geplant worden war“.

Die Tierschützer wurden zu erkennungsdienstlichen Zwecken vorübergehend festgenommen und erhielten von dem anwesenden stellvertretenden Zooleiter Helmut Mägdefrau ein generelles Hausverbot.

Der Tiergarten Nürnberg hat seit Bestehen im Jahre 1972 insgesamt 34 tote Delfine zu verzeichnen. Alleine sieben gestorbene Delfin-Babys in den letzten drei Jahren stellen die intensiven Bemühungen um Nachzucht in Frage. Noch vor den Kommunalwahlen hatte der Stadtrat mit den Stimmen von SPD, CSU und FDP den Ausbau der 24 Millionen Euro teuren Delfin-Lagune beschlossen. Die Grünen, die Guten und die ÖDP votierten dagegen.

Die Tierschützer verurteilen die Delfinhaltung als nicht artgerecht, weil die Meeressäugern in „kleinen Betonbecken“ gehalten würden und sie aufgrund ihrer Sonarverständigung im Hochfrequenzbereich durch die permanenten Schallreflektionen litten. Außerdem würden die Delfine ihre „Show-Mätzchen“ nur machen, weil sie vor den öffentlichen Veranstaltungen nicht gefüttert würden. Der Zoo würde mit der nichtartgerechten Haltung keinesfalls seinem gesetzlichen Bildungsauftrag gerecht – das gelte auch für Flocke, meinten die Tierschutz-Aktivisten in Nürnberg.

Protestler Morlok will seine friedlichen Delfinschutz-Aktionen fortsetzen. Im Mai sei zusammen mit dem Wal- und Delfinschutz Forum (WDSF) und Ex-Flipper Trainer Richard O’Barry eine Groß-Kundgebung in Berlin vor dem Brandenburger Tor vorgesehen – diesmal jedoch polizeilich genehmigt, so Andreas Morlok.

Quelle: Journal Society GmbH (jsg)

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