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Ethik-Kommissions-Chef Kleiner zweifelt an Kernenergie

Archivmeldung vom 04.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de

Der Co-Vorsitzende der Ethik-Kommission zur Atomkraft, Matthias Kleiner, hat sich skeptisch über die Zukunft der Kernenergie geäußert. "Auch mich haben die Katastrophen in Japan als Ingenieurwissenschaftler sehr nachdenklich gemacht ", sagte Kleiner der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

"Jede Technologie, die für Menschen heute unkalkulierbar und nicht beherrschbar ist, ist eine Hypothek, die wir unseren Kindern nicht hinterlassen dürfen", sagte der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Ethik-Kommission der Bundesregierung nimmt am heutigen Montag ihre Arbeit auf. Sie wird geleitet von Kleiner und dem früheren Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU). Kleiner sprach sich während der Arbeit der Kommission für öffentliche Expertenanhörungen aus. "Es wird sicher ratsam sein, auch externen Sachverstand einzuholen und Experten anzuhören, etwa zur Reaktorsicherheit, zum Umbau des Energiesystems und zur Akzeptanz. Ich kann mir gut vorstellen, dass Expertenanhörungen öffentlich sind", sagte Kleiner. 

Präses Schneider erwägt, Christen zum Umstieg auf Ökostrom aufzufordern

Angesichts der Atomkatastrophe in Japan erwägt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, alle Christen zum Umstieg auf Ökostrom aufzufordern. "Wahrscheinlich können wir unsere atomkritische Haltung nur glaubwürdig vertreten, wenn wir alle mit gutem Beispiel vorangehen", sagte Schneider, der auch Präses der evangelischen Kirche im Rheinland ist, im Interview mit der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ). "Wir Menschen sind Mängelwesen", so Schneider. "Deshalb brauchen wir eine Technologie, die Fehler verzeiht. Die Kernenergie verzeiht aber keine Fehler", bekräftigte der Theologe seine grundsätzliche Skepsis gegenüber der Atomkraft. "Also müssen wir einerseits so schnell wie möglich raus aus dieser Technologie", sagte Schneider. Andererseits müsse für die Endlagerung des Atommülls so schnell wie möglich eine Lösung gefunden werden. "Wir müssen dieses Problem bei uns lösen und dürfen es nicht einfach irgendwohin exportieren."

Heute wieder Hunderte Aktionen gegen Atomenergie

Auch diesen Montag finden wieder in Hunderten Orten Aktionen gegen Atomenergie statt. Erstmals am 14. März, drei Tage nach der Katastrophe in Japan, kamen 110.000 Menschen zu den Mahnwachen. In den meisten Orten werden die Mahnwachen als vielfältige Aktionen gegen Atomenergie fortgesetzt. Eine Übersicht der Orte steht im Internet hier: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima/mahnwache

"Wir trauen den Ankündigungen aus der schwarz-gelben Regierungskoalition erstmal nicht", erklärte Stefan Diefenbach-Trommer von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt. "Es sind die gleichen Politiker, die vor einem halben Jahr die Laufzeit der Atomkraftwerke quasi unbegrenzt verlängerten und alle Hinweise auf die Unsicherheit der Atomenergie als ideologisch abwerteten, die jetzt behaupten, einen schnellstmögichen Ausstieg zu wollen. Wir werden die Regierenden an ihren Taten messen und mit unserem Protest darauf dringen, dass alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Denn keines davon ist sicher."

Gegen Flugzeugabstürze sei bereits im Herbst 2010 kein AKW gesichert gewesen. Die Katastrophe in Japan und der Absturz eines Kampfjets nahe des AKW Grafenrheinfeld haben das wieder in Erinnerung gerufen. "Menschen dem AKW-Risiko auszusetzen, ist zutiefst unethisch. Das müsste die Christin Angela Merkel auch ohne Ehtik-Kommission erkennen", sagte Stefan Diefenbach-Trommer.  

Quelle: Rheinische Post / Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung / .ausgestrahlt

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