Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Greenpeace stellt Antrag auf Akteneinsicht zu Strahlenmessungen in Gorleben

Greenpeace stellt Antrag auf Akteneinsicht zu Strahlenmessungen in Gorleben

Archivmeldung vom 07.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
© Greenpeace
© Greenpeace

Greenpeace verlangt Akteneinsicht in sämtliche Strahlenmessungen am Castor-Zwischenlager in Gorleben und den damit verbundenen Schriftverkehr der zuständigen Behörden. Entsprechende Anträge nach dem Umweltinformationsgesetz (UIG) liegen dem niedersächsischen Umweltministerium seit heute vor. Innerhalb von vier Wochen muss das Ministerium laut UIG Stellung beziehen. Die Akten sollen klären, ob die Entscheidung über einen weiteren Castor-Transport in diesem Jahr nach Gorleben politisch motiviert ist. Die unabhängige Umweltschutz-organisation fordert eine Absage des für diesen November geplanten Transportes.

„"Der Verdacht besteht, dass die Strahlenwerte schöngerechnet wurden, um unbeirrt an dem diesjährigen Castortransport festzuhalten"“, sagt Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl. „"Alle Fakten zur radioaktiven Strahlung am Zwischenlager müssen auf den Tisch. Es kann kein Transport nach Gorleben rollen, der 44-mal so viel Radioaktivität enthält wie durch den Super-GAU in Fukushima ausgetreten ist."“

Drei Institutionen haben bislang unterschiedliche Strahlenwerte am Zwischenlager gemessen. Diese sind nur bruchstückhaft veröffentlicht. Der niedrigste Wert wird nun von Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) als Entscheidungsgrundlage für den anstehenden Castor-Transport aus La Hague herangezogen. Sander sieht aktuell keinen Grund mehr für eine Absage.

Greenpeace fordert Einsicht in die vollständigen Messberichte des Niedersächsischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) als Betreiberin des Zwischenlagers vom Zeitraum 1983 bis heute und in die Messergebnisse der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) von Anfang September 2011. Zusätzlich verlangt die unabhängige Umweltschutzorganisation Einsicht in sämtlichen Schriftverkehr des Umweltministeriums zur sogenannten Umgebungsüberwachung in Gorleben.

Wurde bei den Gorleben-Messungen getrickst?

Die Akteneinsicht soll klären, ob es finanzielle und zeitliche Beschränkungen oder messtechnische Vorgaben des Ministeriums an die PTB gegeben hat. „"Wie lautete der Auftrag des Umweltministers an die PTB? Warum hat die PTB überhaupt dritte Messungen gemacht, anstatt die alarmierenden Werte der behördlichen Messungen zu überprüfen? Wurde hier möglicherweise getrickst?"“, fragt Riedl.

Ende Juni hatten die Strahlenmessungen des NLWKN im Auftrag des Umweltministeriums ergeben, dass der Grenzwert rund um die Castorhalle im zweiten Halbjahr 2011 überschritten werden würde. Die geplante Einlagerung von elf weiteren Castoren aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague wäre so nicht mehr zulässig gewesen. Die GNS widersprach dem aber und legte eigene, niedrigere Messergebnisse vor. Daraufhin beauftragte das Ministerium ein drittes Institut, die PTB, ebenfalls zu messen.

Bildunterschrift: Die Greenpeace-Bilder zeigen: Die 102 Atommüllbehälter stehen im nördlichen Teil der Castorhalle, da die Lüftungsschlitze dort deutlich wärmere Luft abgeben.

Quelle: Greenpeace

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte idee in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige