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Roter Tun: EU will Handelsverbot mit Hintertür

Archivmeldung vom 12.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Edward Parker / WWF-Canon
Bild: Edward Parker / WWF-Canon

Alle 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben sich in dieser Woche darauf geeinigt, ein internationales Handelsverbot für Roten Tun zu unterstützen. Über das temporäre Aussetzen des internationalen Handels mit Rotem Tun entscheiden 175 Staaten auf der Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES).

Der WWF begrüßt die Ankündigung der EU-Staaten, kritisiert aber die einschränkenden Bedingungen des europäischen Vorschlags deutlich.  

„Die EU-Staaten haben sich zu einem Minimalkonsens durchgerungen, wenn sie ihre Unterstützung an Ausnahmeregelungen für die europäische Fischereilobby knüpfen und den Handelsstop bis 2011 aufschieben wollen“ sagte Heike Vesper Fischerei-Expertin des WWF. „Ein temporäres Handelsverbot zum Schutz des Roten Tuns muss ohne weitere Einschränkungen bereits für diese Fangsaison wirksam werden. Die Zeit zum Taktieren ist längst abgelaufen, wenn die EU diese Art ernsthaft schützen will.“ Aufgrund der hohem Nachfrage vor allem des japanischen Marktes sei der Rote Tun im Mittelmeer bis an den Rand des Kollaps überfischt worden. Es sind laut WWF Bestandsrückgänge bis zu 85 % zu verzeichnen. „Die seit Jahrzehnten propagierten Schutzbemühungen im Rahmen des Fischereimanagements haben komplett versagt. Die kompromisslose Aufnahme in die höchste Schutzkategorie des Artenschutzabkommens CITES stellt die letzte Rettung für den Roten Tunfisch im Mittelmeer dar“ sagte WWF-Expertin Heike Vesper. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen seien alle erforderlichen Kriterien für eine Listung des Roten Tuns auf Anhang 1 des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES), die einem weltweiten kommerziellen Handelsverbot entspricht, erfüllt „Um Ihre Glaubwürdigkeit auf der internationalen Bühne des Artenschutzes nicht zu verspielen, sollte die Europäische Gemeinschaft  das Handelsverbot ohne Wenn-und-Aber unterstützen“.   

Der WWF erwartet auf dem anstehenden Treffen der CITES Vertragsstaaten ein erbittertes Tauziehen um den Roten Tun. Vor allem von Japan sei Widerstand gegen ein Handelsverbot zu erwarten. 90 Prozent der Fänge aus dem Mittelmeer werden in über Monate in schwimmenden Anlagen gemästet und dann nach Japan exportiert. Der Rote Tun zählt zu den teuersten Speisefischen der Welt.  

Die 15. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES CoP 15) findet vom 13. bis 25. März 2010 in Doha (Katar) statt. Auf der Agenda stehen neben dem Blauflossentunfisch der internationale Handel mit Roter Koralle und Haifisch, Tiger-Produkten, Elfenbein und Nashorn.

Quelle: WWF

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