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"Tjück!" - Schreiadler in Sicht

Archivmeldung vom 23.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schreiadler Foto: Deutsche Wildtier Stiftung  / E.Hoyer
Schreiadler Foto: Deutsche Wildtier Stiftung / E.Hoyer

Spannung herrscht unter den Schreiadler-Experten der Deutschen Wildtier Stiftung: In den nächsten Tagen kehren die vom Aussterben bedrohten Schreiadler aus dem südlichen Afrika zurück. Der seltenste heimische Adler hält mit 10.000 Kilometern unter Deutschlands Greifvögeln den Streckenrekord.

"64 Tage benötigte ein Weibchen für ihren letzten Frühjahrszug. Pro Tag hat es dabei zwischen 18 und 408 Kilometern zurückgelegt", erläutert Prof. Dr. B. U. Meyburg, Schreiadler-Experte der Stiftung. Nur noch 103 Brutpaare gibt es in Deutschland. Sechs von ihnen hat die Deutsche Wildtier Stiftung im Herbst 2007 mit einem GPS-Sender versehen. Nur zwei der sechs besenderten Tiere erreichten ihr Winterquartier; die übrigen sind verunglückt oder verschollen. Die Sender liefern den Wissenschaftlern Details über Flugrouten, Fitness und helfen, Gefahrenquellen zu lokalisieren.

Die dramatischen Ergebnisse der Satellitenüberwachung unterstreichen die Bedeutung des fünfjährigen Schreiadler-Schutzprogramms, das die Deutsche Wildtier Stiftung unter anderem mit der finanziellen Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) umsetzt. Schreiadler nutzen die Thermik, fliegen in einer Höhe bis zu 2000 Metern und bis zu 100 km/h schnell. Auch dieses Wissen über die "heimlich lebenden Adler" verdankt die Stiftung den solarbetriebenen hühnereigroßen GPS-Sendern, die ausgewählte Tiere wie einen Rucksack zwischen den Schwingen tragen. Angekommen im Sommerlebensraum Deutschland baut das Männchen in feuchten störungsarmen Laub- und Mischwäldern einen Horst oder schmückt einen bestehenden mit grünen Zweigen. Anschließend wirbt es mit wellenförmigem Balzflug (Girlandenflug) und Futtergeschenken um die Gunst des Weibchens. Wenn das erfolgreich war, legt das Weibchen Ende April mit wenigen Tagen Abstand zwei Eier.

Das Schreiadler-Schutzprogramm der Deutschen Wildtier Stiftung besteht aus drei Bausteinen: Zentrale Aufgabe ist, noch vorhandenen Brutgebiete für den Schreiadler in Nordostdeutschnd zu schützen; aber auch seine Zugwege müssen sicherer gestaltet werden. Bis diese Maßnahmen greifen, soll die Deutschlands Schreiadler-Population mit einer Sofortmaßnahme zum Schutz von Jungvögeln stabilisiert werden.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

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