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Ausstoß von Treibhausgasen steigt weiter

Archivmeldung vom 18.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Im sogenannten Kyoto-Protokoll hatten sich 40 Industrienationen zu einer drastischen Verringerung der Produktion von Treibhausgasen verpflichtet. Trotzdem stieg der Ausstoß in den Jahren zwischen 2000 und 2006 insgesamt noch einmal um 2,3 Prozent an.

Angaben seit der Jahrtausendwende weiter zugenommen. Von 2000 bis zum Jahr 2006 legten die Emissionen der 40 der UN-Klimarahmenkonvention angehörenden Industrieländer um 2,3 Prozent zu, wie das Klimasekretariat der UNO am Montag in Bonn mitteilte. In den Jahren seit 1990 insgesamt war demnach allerdings ein Rückgang um 4,7 Prozent zu verzeichnen, bei jenen Industrieländern, die auch das Klimaschutzprotokoll von Kyoto unterzeichnet haben, sogar um 16,7 Prozent.
Größter Emissionszuwachs bei Übergangs-Volkswirtschaften 

Der größte Emissionszuwachs bei den Industrieländern sei in den vergangenen Jahren durch den Aufschwung in den "Volkswirtschaften im Übergang" - also den mittel- und osteuropäischen Staaten - verursacht worden, erklärte der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer. Diese Übergangs-Volkswirtschaften hätten zwischen 2000 und 2006 einen Emissions-Zuwachs um 7,4 Prozent verbucht.

Der Zuwachs zeige, wie dringend nötig ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Klimaschutzprotokoll von Kyoto sei, um gegen die Erderwärmung anzugehen, hob de Boer hervor. Gute Fortschritte bei der UN-Klimakonferenz in Posen (Poznán) Anfang Dezember seien daher erforderlich. Er hoffe, dass dort ein erstes Papier auf dem Tisch liege, wie die abschließenden Verhandlungen 2009 in Kopenhagen aussehen könnten, sagte de Boer weiter.

Bei der Einhaltung der Klimaziele von Kyoto sieht das UN-Sekretariat Deutschland noch nicht auf dem rechten Weg: Nach den jetzt vorgestellten Daten war der Klimagasausstoß 2006 um 18,5 Prozent gesunken, die Zielmarke liegt jedoch bei minus 21 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990. Die EU als Ganzes hatte sich minus acht Prozent zum Ziel gesetzt, bis 2006 aber nur ein Minus von 2,7 Prozent erreicht. Grundsätzlich glaube er, dass die Industrieländer ihre Kyoto-Ziele erreichen könnten, jedoch müssten einige von ihnen dafür noch große Anstrengungen unternehmen, mahnte de Boer. Die 40 Industrieländer werden in der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) als «Annex-1-Parteien» gelistet, außer der Türkei und den USA haben sie auch das Kyoto-Protokoll ratifiziert.

Ein wichtiges Thema bei der Klimakonferenz von Posen vom 1. bis zum 12. Dezember werde sein, wie die Zusammenarbeit der reichen Länder aus dem Norden und der ärmeren Staaten im Süden im Kampf gegen die Erderwärmung aussehen könne, sagte de Boer. Er wünsche sich auch, dass ein Fonds, der armen Staaten die Anpassung an den Klimawandel erleichtern soll, in Posen startklar gemacht werden könne. Die Entwicklungsländer sind schon heute von den Folgen des Klimawandels hart getroffen, obwohl sie vergleichsweise wenig zum Treibhausgasausstoß beitragen.

Mit Blick auf die Finanzkrise sagte de Boer, diese werde genau wie der wirtschaftliche Abschwung Auswirkungen auf die Klimapolitik der Länder haben, auch wenn es für ihn schwer einzuschätzen sei, wie genau diese aussähen. Allerdings habe er hoffnungsvolle Signale vom Weltfinanzgipfel empfangen - hier habe es die Botschaft gegeben, die Krise für eine «grüne Revolution» zu nutzen.


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