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Gentechnikfreies Raps-Saatgut ist möglich Greenpeace und Bioland fordern: Nulltoleranz muss bleiben

Archivmeldung vom 26.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rapsfeld: Bei Rapsprodukten raten Experten genauer hinzusehen. Bild: aboutpixel.de/daylight
Rapsfeld: Bei Rapsprodukten raten Experten genauer hinzusehen. Bild: aboutpixel.de/daylight

Den Ergebnissen der Saatgutanalysen der deutschen Bundesländer zufolge wurden dieses Jahr bei fünf von 337 Rapssaatgut-Proben gentechnisch veränderte Verunreinigungen festgestellt. Dies geht aus den von Greenpeace und Bioland abgefragten Daten der zuständigen Länderbehörden hervor. Die fünf positiven Proben wurden in Baden-Württemberg gefunden. Das konventionelle Rapssaatgut namens Artoga von der Firma Limagrain aus Niedersachsen war mit glyphosattolerantem Gen-Material verschmutzt und wurde vor der Aussaat aus dem Verkehr gezogen.

"Die Behördenabfrage zeigt, dass staatliche Kontrollen extrem wichtig und sinnvoll sind und sauberes Saatgut möglich ist. Die Reinheit des Saatguts ist für eine gentechnikfreie und nachhaltige Landwirtschaft sowie für die Wahlfreiheit der Verbraucher existentiell", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. "Die Nulltoleranz für Saatgut muss auch zukünftig bestehen bleiben. Dafür brauchen wir auch weiterhin strenge Kontrollen."

Die Saatgut-Industrie fordert seit Jahren, Schwellenwerte für gentechnisch verunreinigtes Saatgut zu etablieren. Derzeit wird auf EU-Ebene bereits an einem Vorschlag zum Aufweichen dieser sogenannten Nulltoleranz gearbeitet, obwohl das mit nationalem und europäischem Recht nicht vereinbar wäre und die europäische Sicherheitsbewertung aushebeln würde.

"Die Sicherheitsbewertung von Gen-Pflanzen reicht derzeit nicht aus, um gesundheitliche und ökologische Schäden ausschließen zu können. Ein Reinheitsgebot für Saatgut ist absolut notwendig.", sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Saatgut ist die Basis unserer Nahrungskette, da bedeutet jede Verunreinigung mit Gentechnik - auch wenn sie nur bei 0,1 Prozent liegt - ein unkalkulierbares Risiko."

Einmal in die Umwelt freigesetzt, sind Gen-Pflanzen nicht mehr rückholbar und breiten sich durch z. B. Pollenflug oder Insekten unkontrolliert aus. Der Eingriff in die Pflanze kann die Entstehung unerwünschter Stoffe mit riskanten Nebenwirkungen zur Folge haben. Mit dem Anbau von Gen-Pflanzen geht der zusätzliche Einsatz von giftigen Pestiziden einher, die das Trinkwasser verschmutzen und die Pflanzenvielfalt bedrohen.

Greenpeace und Bioland fordern weiterhin eine strenge und lückenlose Kontrolle allen Saatguts sowie die Aufrechterhaltung der Nulltoleranz von Verunreinigungen bei Saatgut.

Quelle: Bioland e.V. (ots)

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